Politik
"Jedes Kamel ..." – Kickl watscht Kanzler brutal ab
Angriffslustig wie immer präsentierte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl beim Frühschoppen in der Steiermark. Im Visier: Bundeskanzler Karl Nehammer.
Seine Rede beim FPÖ-Frühschoppen in Hartberg (Stmk.) zum Auftakt der blauen "Heimatherbst-Tour" hat Parteichef Herbert Kickl für einen Rundumschlag genutzt. Besonders im Visier: ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer. Unter seiner Regierung sei Österreich "unterwegs am Highway to Hell". Es brauche stattdessen einen Kanzler, der "weiß, dass die Bevölkerung an erster Stelle steht, also einen Volkskanzler".
Im Bezug auf Nehammers Wut-Video spottete Kickl: "Offenbar glaubt er, die englische Übersetzung für Bundeskanzler ist Burger King." Er kenne den Kanzler aus einigen Gespräche und Begegnungen und könne sagen: "So, genau so wie im Video ist der Nehammer Karl, der hundert Prozent echte Nehammer Karl." Dessen "Kaltherzigkeit und Menschenverachtung" habe man schon während Corona kennenlernen "dürfen". "Schämen Sie sich", richtete er dem Kanzler aus.
"Jedes Kamel kann Kanzler sein"
Bei einem Krügel mit "echtem Bier" spielte Kickl auch auf das gewässerte Bier an, das der Kanzler beim Altausseer Kirtag "geext" hatte: "Wenn das die Glanzleistung des Bundeskanzlers ist, ein Glas Wasser mit Bierschaum auf Ex auszutrinken, kann jedes Kamel auch Bundeskanzler sein."
Die jetzt startende Herbstoffensive sei der Beginn eines freiheitlichen Triumphzuges, dessen Höhepunkt die Wahl in einem Jahr werde. "Meine Herrschaften, schnallt’s euch an", adressierte er die politischen Mitbewerber. Derzeit herrsche eine "Koalition aus Alkohol und Psychopharmaka, man kann auch sagen eine Koalition aus Nehammer und Kogler", wetterte der Oberblaue weiter.
Vilimsky wird Spitzenkandidat
Harte Kritik übte Kickl an der Europäischen Union, kündigte einen "Kampf gegen das Diktat aus Brüssel" an. In Sachen blauer Spitzenkandidat bei der EU-Wahl legte er sich fest: "Harald Vilimsky ist der Fels, auf dem wir unseren Wahlkampf aufbauen werden."
Kickls "Lieblingsfeind", Bundespräsident Alexander Van der Bellen, und dessen Ausgrenzung der FPÖ wurde ebenfalls nicht verschont: "Je stärker wir sind und je größer der Abstand zu den anderen, desto mehr Packerln Tschick werden in die Hofburg geliefert werden. Weil da rauchen nicht nur die Köpfe", konnte sich Kickl auch eine Spitze gegen das Staatsoberhaupt nicht verkneifen.