Ukraine
"Jeder kämpft nur für sich" – Wagner schwer unter Druck
Die ukrainische Armee kann erste kleine Erfolge in Bachmut verbuchen. Beobachter sprechen davon, dass die Wagner-Gruppe schwer unter Druck ist.
In Bachmut, wo seit Monaten erbitterte Straßenkämpfe um jeden Meter Gebiet herrschen, wird die Lage der verschiedenen russischen Streitkräfte offenbar immer prekärer. Der Hauptgrund dafür soll eine deutliche Verschlechterung der Zusammenarbeit zwischen regulären Truppen und den Wagner-Söldnern von Jewgeni Prigoschin sein – seit Wochen beklagt dieser Munitionsmangel und drohte zuletzt mit dem Abzug seiner Truppen.
"Die anderen sind Faulenzer"
"Jeder kämpft nur für sich und sieht nicht, was um ihn herum passiert. Jeder hält sich für den Helden und die anderen für Faulenzer", schreibt Anastasiya Kashewarowa, die als Freiwillige von der Front berichtet, in ihrem Telegram-Kanal. Sie berichtet auch von einer Direktive des Verteidigungsministeriums, die der russischen Armee die Zusammenarbeit mit der Wagner-Gruppe explizit verbietet.
Nachdem die ukrainischen Truppen im Laufe der letzten Tage erstmals seit langer Zeit auch wieder Gebietsgewinne in Bachmut vermelden konnte, fürchtet Jewgeni Prigoschin offenbar, dass sich das Blatt wenden und seine Kämpfer in der Stadt eingekesselt werden könnten. "Angesichts fehlender Munition droht sich der 'Fleischwolf' nun in die umgekehrte Richtung zu drehen", schrieb der Wagner-Chef am Mittwochabend auf Telegram. "Es besteht jetzt die ernsthafte Gefahr der Einkesselung von Wagner durch den Zusammenbruch der Flanken – und diese haben bereits jetzt Risse und bröckeln."