Coronavirus
Jeder 3. Intensivpatient stirbt in Österreich an Corona
Die Lage auf den Intensivstationen in Österreich bleibt angespannt. Rund 35 Prozent der Patienten überleben das Coronavirus nicht.
Mehr als ein Drittel aller positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Menschen, die auf Intensivstationen behandelt wurden, haben die Erkrankung nicht überlebt. Rund 35 Prozent der Patienten starben, geht aus dem von Experten erstellten "Fact-Sheet Intensivpflege und Covid" hervor, das das Gesundheitsministerium jüngst veröffentlichte. Die Mortalität lag in der zweiten Epidemie-Welle in allen Altersgruppen über jener in der ersten Welle im Frühjahr 2020.
Mehr Intensivpatienten wegen B.1.1.7
Untersucht wurden Daten seit Beginn der Pandemie bis Ende Februar 2021. Demnach mussten in diesem Analysezeitraum seit Beginn der Pandemie 1,68 Prozent aller positiv getesteten Personen intensivmedizinisch behandelt werden. Seit November 2020 hat sich die Rate verdoppelt, das wird auf die Dominanz der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7 zurückgeführt.
Untersucht wurden anhand der Leistungsdokumentation die Spitalsdaten von knapp 4.800 Patienten auf Intensivstationen. In der ersten Pandemiephase bis Mitte April 2020 starben 32 Prozent der Patienten, seither im Schnitt 36 Prozent der Intensivpatienten. Insbesondere bei der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen nahm die Letalität zu. Seit dem vergangenen Jahr starb in dieser Altersgruppe jeder fünfte auf Intensivstationen behandelte Patient.
Mehr Männer als Frauen auf "Intensiv"
Seit Beginn der Pandemie mussten deutlich mehr Männer als Frauen intensivmedizinisch behandelt werden. So benötigten bis Ende Februar 2021 1.699 Frauen intensivmedizinische Versorgung, davon verstarben 478, was 34 Prozent ausmacht. Bei den Männern benötigten 3.095 intensivmedizinische Versorgung, davon starben 1.108, das entspricht 36 Prozent. Bei den unter 50-Jährigen lag die Sterberate der Intensivpatienten bei sieben Prozent, bei den über 65-Jährigen betrug sie 45 Prozent.
Die meisten Covid-19-Infizierten, die verstarben, wurden auf Normalstationen gepflegt - in Summe machten sie 55 Prozent der Todesfälle aus. 24 Prozent aller Toten befanden sich zuvor in intensivmedizinischer Versorgung. 21 Prozent verstarben außerhalb von landesfondsfinanzierten Krankenanstalten, analysierten die Experten. Im Schnitt lagen die Patienten 10,9 Tage auf Intensivstationen.