"Kreative Grenzgänger"
Jazzpreis 2024 – die Gewinner stehen jetzt fest
Die Gewinner des "Österreichischen Jazzpreis 2024" sind bekannt. Wer am 5. Dezember im Rahmen einer Gala im Wiener Porgy & Bess auftreten wird.
Die Gewinner des neu geschaffenen Jazzpreises wurden am Dienstag verkündet. Aus insgesamt 256 Einreichungen hat eine Jury unter der Leitung von Musiker und Komponist Dieter Glawischnig Sieger in den drei Kategorien "Album", "Live-Act" und "Newcomer des Jahres" gekürt, die am 5. Dezember im Rahmen einer Gala im Wiener Porgy & Bess auftreten werden.
"Die österreichische Jazzszene ist sehr divers aufgestellt. Das reicht von Dixieland, Swing und Neo Bebop bis hin zu Fusion-Projekten mit Elementen und Inspirationen aus Soul, Funk, HipHop und Elektronik. Und es gibt viele kreative Grenzgänger:innen in Richtung Neue Musik, World bzw. Global Music, österreichische Volksmusik, Blues, Rock und Pop. Die österreichische Popmusik etwa profitiert einerseits stark von den hervorragenden Qualitäten vieler Jazzmusiker:innen, andererseits sind kreative Songformen, Dancebeats und Videoclips mittlerweile auch in der Jazzszene angekommen", so Initiator Harald Huber.
Die Gewinner sind...
Die Saxophonistin Yvonne Moriel wurde als "Newcomer des Jahres" ausgezeichnet. Die junge Tirolerin, die mittlerweile auch außerhalb unserer Landesgrenzen wahrgenommen wird, verfügt über ein "breites stilistisches Spektrum, ausgefeiltes Handwerk und großes emotionales Ausdrucksvermögen". Ihr aktuelles Projekt "sweetlife" beispielsweise verbindet Jazz mit Dub-Music und Electronics, freie Improvisation mit komplexen rhythmischen Patterns und HipHop Beats.
Das Album "Timeless Warrior" des Septetts "Echoboomer", das von der Bassistin Beate Wiesinger geleitet und kompositorisch versorgt wird, durfte sich ebenfalls über eine Auszeichnung freuen. "Es besticht durch Originalität und innovative Eigenständigkeit und geht durch seine grenzüberschreitenden Songstrukturen das erfrischende Risiko ein, das Jazzidiom – in dem alle mitwirkende Musiker:innen tief verwurzelt sind – überzeugend zu sprengen", so die Jurymeinung.
Als "Bester Live Act" kann sich "Synesthetic 4" gegen die harte Konkurrenz durchsetzen. Dem Quartett von Vincent Pongracz (reeds), Peter Rom (tp), Manuel Mayr (b) und Andreas Lettner (dr) gelingt der Kunstgriff, höchsten musikalischen Anspruch und kreative Virtuosität mit dadaistischem Rap und skurriler Video-Performance auf einen Nenner zu bringen.
Um den hochkarätigen Musikerinnen und Musikern mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken, konnte der Österreichische Musikrat (ÖMR) nach 15-jähriger Pause nach der letzten Verleihung des "Hans Koller Preises" gemeinsam mit mica - music austria, der Ö1 Jazzredaktion, der IG World Music und dem Porgy & Bess die Neuaufstellung eines Österreichischen Jazzpreises erreichen.
Finanziert wird der Preis vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), der Stadt Wien, der Jam Music Lab Privatuniversität und der Romedius GmbH.
Auf den Punkt gebracht
- Der neu geschaffene Jazzpreis wurde erstmals im Wiener "Porgy and Bess" vergeben, wobei Yvonne Moriel als "Newcomer des Jahres" ausgezeichnet wurde
- Weitere Gewinner sind das Septett "Echoboomer" mit dem Album "Timeless Warrior" und das Quartett "Synesthetic 4" als "Bester Live Act"