Steiermark
Jäger verzweifelt: Waschbären-Clan zu schlau für Fallen
Im weststeirischen Wies hat man es gerade mit einer regelrechten Waschbärenplage zu tun. Doch sie zu fangen ist deutlich schwerer als gedacht.
Jäger jagen Jäger, doch die Gejagten sind gefinkelter als erwartet. "Steiermark.orf.at" berichtet von einer regelrechten "Waschbären-Plage", unter der die Weststeiermark leidet. In der Gegend um Wies sind es zumindest vier Tiere, die eigentlich in Österreich überhaupt nicht heimisch sind.
"Wir hatten heuer wirklich einen sehr großen Schaden vor allem beim Niederwild, vor allem bei Fasanen und Enten", so Franz Paulitsch, Jäger aus Wies (Bezirk Deutschlandsberg) zum steirischen ORF. Erst dadurch sei man draufgekommen, dass offenbar die süßen Räuber in Wies ihr Unwesen treiben. Aufgestellten Kameras trat daraufhin ein Waschbären-Clan vor die Linse. Seit 20 Jahren ist Paulitsch Jäger, ein Waschbär ist ihm aber noch nie untergekommen.
Ausgebüchst
Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau führt aus: "Er kommt eigentlich aus Amerika – er wurde wegen der Pelzhandels nach Europa gebracht, und weil er so putzig aussieht, wird er auch privat als Haustier und in Privatzoos gehalten." Jeder Waschbär in freier Wildbahn ist also irgendwann Mal irgendwo ausgebrochen.
"Er ist eine große Gefahr für unser Ökosystem, denn er ist ein sehr geschickter Räuber, der unsere bedrohten Arten, die Bodenbrüter, an den Rand der Existenz oder gar zum Aussterben bringen kann, weil er eben ein sehr hungriger Zeitgenosse ist."
Zu schlau für Fallen
Die Jägerschaft versuchte deswegen, die Tiere in eine Falle zu locken. Einen konnte man sogar festsetzen, zwei Mal war er da – aber nur kurz. "Wenn die in die Falle reingehen, dann fressen sie sich zuerst mit den dort ausgelegten Äpfeln satt, dann rasten sie, und dann heben sie die Tür mit den Kopf auf und spazieren wieder raus", so Paulitsch.