Steiermark
Jäger erschießt Hirsch – wegen Tierquälerei angezeigt
Ein 41-jähriger Jäger aus der Steiermark steht im Verdacht einen Damhirsch illegal erlegt zu haben. Jetzt wird er wegen Tierquälerei angezeigt.
Jäger haben die Lizenz zum Töten – allerdings unter harten Auflagen, nicht jedes Wild, das ihnen vor die Flinte läuft, darf erschossen werden. Die Konsequenzen daraus bekommt nun ein Jäger (41) aus Gleisdorf im steirischen Bezirk Weiz zu spüren.
Wie die Landespolizeidirektion Steiermark nun mitteilt, soll der Mann Anfang November 2022 einen Damhirsch (Dama dama) mutmaßlich illegal erlegt haben. Durch den Abschuss des Tieres besteht nun der Verdacht, dass der Jäger sich der Tierquälerei schuldig gemacht hat.
Hirsch war aus Zucht ausgebüxt
Der Hintergrund: das Wildtier war kurz zuvor aus einem land- und forstwirtschaftlichen Zuchtbetrieb ausgebüxt und hatte sich nach Angaben des Geschädigten maximal erst seit 14 Tagen in der freien Natur befunden.
Auf Basis des Jagdgesetzes hätte der Weidmann zwar Damwild von Anfang August bis Ende Dezember bejagen dürfen, allerdings gilt das nur für freilebendes Wild. Aus Zucht entkommene Tiere sind für 42 Tage besonders beschützt, erst danach sind sie wie ihre Artgenossen in der Natur zum Abschuss freigegeben.
Der 41-Jährige wird daher der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt. Er rechtfertigte sich übrigens damit, dass er nicht gewusst habe, dass das Tier aus einem Wildgatter ausgebrochen sei. Er habe angenommen, dass es sich um einen freilebenden Damhirsch gehandelt habe.
Diese Darstellung hat für die Ermittler aber einen entscheidenden Haken: Es sei "einhellige Expertenmeinung", dass in der betreffenden Gegend "kein freilebendes Damwild" vorkomme, heißt es im Polizeibericht zum Absch(l)uss: "Der Sachverhalt wird nun von der Justiz rechtlich zu klären sein."