In Polen festgenommen
Neun Jahre untergetaucht – IS-Anhängerin nun in U-Haft
2015 flüchtete die Angeklagte vor ihrem Prozess in Graz offenbar in Richtung Syrien. Nach ihrer Festnahme in Polen sitzt sie nun in U-Haft.
Nach neunjähriger Flucht ist das Katz-und-Maus-Spiel zu Ende: Jene Verdächtige, die sich 2015 ihrem Verfahren in der steirischen Landeshauptstadt entzogen hat und in Richtung Syrien ausgereist war, wurde kürzlich in Polen festgenommen. Nach mehrwöchiger Haft haben die dortigen Behörden die 29-Jährige nach Österreich ausgeliefert. Sie sitzt nun "wegen Flucht- und Tatbegehungsgefahr" in Graz in Untersuchungshaft.
Seit Kindheit in Österreich
Im Alter von sechs Jahren kam die Angehörige der Russischen Föderation 2001 nach Österreich und besuchte auch hier die Schule. Im Herbst 2014 soll sie sich dann dem Islamischen Staat (IS) zugewendet haben. Deshalb kam es zur Anklage wegen des Verdachts der terroristischen Vereinigung. Zur Verhandlung kam es allerdings nie.
Im August 2015 gelang der Frau mit dem Reisepass ihrer Schwester die Flucht. Sie entzog sich somit dem Verfahren und soll dann nach Syrien ausgereist sein. Ob sie auch wirklich dort gelebt hat, ist unklar – die 29-Jährige machte bislang nur wenige Angaben zum Tatverdacht. Sie hat nur bestätigt, dass sie zwischendurch in Frankreich gelebt hatte. Ihre radikale Gesinnung soll sie der Staatsanwaltschaft zufolge jedoch nicht abgelegt haben.
Verdächtige ist zweifache Mutter
Aufgrund ihrer Flucht wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen, dieser führte schließlich zur Festnahme in Polen. Die Verdächtige ist mittlerweile verheiratet und Mutter von zwei Kindern. In der Justizanstalt Graz-Jakomini wartet die Beschuldigte auf ihren Prozess.
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