Genuss

Italo-Restaurant setzt Bärenfleisch auf die Speisekarte

In der italienischen Provinz Pordenone bietet ein Restaurant Bärenfleisch an. Umwelt- und Tierschützer sind entsetzt.

Jochen Dobnik
In Italien ist die Jagd auf Bären verboten, in Slowenien nicht.
In Italien ist die Jagd auf Bären verboten, in Slowenien nicht.
Getty Images

Italienischen Medienberichten zufolge serviert das Gasthaus in Travesio Polenta mit rund 250 Gramm Bärenfleisch um 18 Euro. Die Restaurant-Betreiber erzählen, Gäste aus ganz dem ganzen Land würden extra deshalb in die kleine Ortschaft in der friaulischen Provinz reisen.

Schmeckt süß wie Wildfleisch

"Die Idee, eine Spezialität mit Bärenfleisch anzubieten, ist durch Zufall entstanden. Ein Verwandter meines Mannes schlug vor, Bärenfleisch zu probieren, und das hat mich neugierig gemacht", so die Besitzerin und Köchin des Restaurants, Monica Paccagnella, der Tagezeitung "Il Gazzettino". Der Geschmack von Bärenfleisch ähnle dem von Reh und Hirsch, sei aber süßlicher.

Das Fleisch kommt aus dem nahegelegenen Slowenien, wo die Jagd auf Braunbären im Gegensatz zu Italien geregelt ist. "Bärenfleisch ist jedoch keine absolute Neuheit: Das Fleisch ist seit Langem eine Spezialität des Veneto und des Friauls", so Paccagnella.

Tierschützer: "Moralisches Verbrechen"

Das ungewöhnliche Angebot auf der Speisekarte bringt Tierschützer natürlich auf die Barrikaden. "Der Bär ist vom Aussterben bedroht. Die Einfuhr von Fleisch von in Slowenien getöteten Bären ist ein moralisches Verbrechen gegen die Natur, das ich aufs Schärfste verurteile. Die Italiener lieben Tiere und ich glaube nicht, dass sie Bären essen wollen", wettert Michela Vittoria Brambilla, Präsidentin des italienischen Tierschutzverbands Leidaa.

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