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Italien erlebt schlimmste Dürre seit 70 Jahren

Kein Tropfen Niederschlag in Monaten. Im Norden Italiens hat die Katastrophe bereits "biblisches Ausmaß" angenommen, Priester flehen Gott um Regen an.

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Norditalien vertrocknet. Dieser Fluss bei Turin ist bereits gänzlich ohne Wasser.
Norditalien vertrocknet. Dieser Fluss bei Turin ist bereits gänzlich ohne Wasser.
Jin Mamengni Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Extreme Hitze und Trockenheit haben den Norden Italiens in eine Dürre-Katastrophe gestürzt. Die Bewohner des Piemont haben seit Dezember 2021 keinen Regen mehr erlebt. Selbst dem "Grande Fiume", dem Fluss Po, geht das Wasser aus. Laut "Focus" liegt sein Pegel in der Emilia-Romagna bereits acht Meter (!) unterhalb des Normalstandes.

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Auch die benachbarte Lombardei trifft es hart, am Freitag wurde hier der Notstand ausgerufen. Die Wasserknappheit gefährdet die Ernten in der gesamten Po-Ebene, die einst fruchtbaren Böden sind mittlerweile knochentrocken und hart wie Beton. Bürger in ganz Norditalien sind zum Wasser-Sparen aufgerufen worden. Im Friaul wurde nun sogar privates Autowaschen, Pool-Befüllen und Gartengießen per Strafe verboten – "Heute" berichte.

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    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    Die Po-Ebene wird von der schlimmsten Dürre in 70 Jahren heimgesucht. Der Fluss-Pegel ist um mehrere Meter gesunken, die Ackerflächen ringsum vertrocknen.
    REUTERS

    In der Region Piemont musste laut Nachrichtenagentur Ansa bereits in 200 Gemeinden das Wasser rationiert werden. 

    Giuseppe Casalone, ein Landwirt aus der Gegend, zeichnet ein erschütterndes Lagebild: "Glauben sie mir, ich übertreibe nicht: Wir erleben hier eine Katastrophe biblischen Ausmaßes". Meteorologische Aufzeichnungen zeigen, dass es sich um die schlimmste Dürre-Periode der vergangenen 70 Jahre handelt.

    Bischof betet für Regen

    Auch der Klerus ist mittlerweile in höchstem Ausmaß besorgt. Der Mailänder Erzbischof Mario Delpini betete wie viele andere Priester am Wochenende "für das Geschenk des Wassers und für einen weisen Umgang mit diesem lebenswichtigen Element".

    Der Mailänder Erzbischof Mario Delpini bat Gott um ein "Geschenk des Regens".
    Der Mailänder Erzbischof Mario Delpini bat Gott um ein "Geschenk des Regens".
    Luca Bruno / AP / picturedesk.com

    Das Schlimme: selbst wenn durch göttlichen Beistand sofort Regen fallen sollte, ist ein Großteil der heurigen Ernte bereits unwiederbringlich verloren. Die Pflanzen waren einfach schon zu lange ohne Wasser. 

    Salzwasser strömt Fluss hinauf

    "Im Umkreis von 200 Metern des Flusslaufs wächst nichts mehr. Die Erde ist zur Wüste geworden", schilderte Giancarlo Mantovani, Direktor des Unterhalts-Konsortiums des Po-Deltas, bei einer Pressekonferenz die schreckliche Situation.

    In seiner Region gibt es "Focus" zufolge noch ein weiteres Problem, das vielleicht noch auf Jahre hinaus Nachwehen verursachen wird: Der Pegel des Flusses Po ist bereits unter den der Adria gesunken. Jetzt strömt Meerwasser flussaufwärts, eine Versalzung der umliegenden Ackerböden droht. 

    Entspannung ist keine in Sicht. Die heißesten und trockensten Monate, Juli und August, stehen dem Norden Italiens erst bevor.

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