Rückzug ausgeschlossen
"Ist mir egal": Jetzt bringt Biden die Partei auf Linie
US-Präsident Joe Biden hat die Abgeordneten seiner Partei aufgerufen, sich geschlossen hinter ihn zu stellen. Aufgeben will er nicht.
Er strauchelt, steckt ein, aber bisher fällt er nicht. US-Präsident Joe Biden hat in einem Brief an demokratische Kongressabgeordnete einen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur abgelehnt. Es sei an der Zeit, dass das innerparteiliche Drama aufhöre, teilte Biden in dem zweiseitigen Schreiben mit, das am Montag veröffentlicht wurde.
Die Demokratische Partei habe nur "einen Job" – den voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, bei der US-Präsidentschaftswahl im November zu besiegen.
"Mir egal, was diese großen Namen denken"
Unter den Demokraten sind Zweifel aufgekommen, ob Biden nach seinem schlechten Abschneiden bei der ersten TV-Debatte gegen Ex-Präsident Trump der richtige Kandidat für die Wahl ist. Die "Durchschnitts-Demokraten" wollten, dass er im Rennen bleibe, sagte der älteste Präsident der US-Geschichte am Montag in der US-Sendung "Morning Joe". Er sei frustriert wegen Forderungen von Parteifunktionären, dass er auf die Präsidentschaftskandidatur verzichten solle.
"Es sind große Namen, aber es ist mir egal, was diese großen Namen denken", sagte Biden. Wer dagegen sei, dass er noch einmal antrete, könne ihn beim Parteitag der Demokraten im August herausfordern, bei dem der Präsidentschaftskandidat der Partei nominiert werden soll.
Parteitag der Demokraten in 42 Tagen
Biden schrieb in dem Brief: "Seit mehr als einer Woche werde die Frage erörtert, wie es vorangehen solle. Und es ist jetzt Zeit, dass sie aufhört." In 42 Tagen finde der Parteitag der Demokraten statt, bei dem ihr Präsidentschaftskandidat nominiert werden soll, in 119 Tagen die US-Präsidentschaftswahl. Wenn es den Demokraten an Entschlossenheit und Klarheit fehle, wäre das ein Vorteil für Trump, warnte Biden.
Der Brief wurde vom Wahlkampfteam Bidens an demokratische Abgeordnete geschickt, die am Montag nach einer Pause wegen des Unabhängigkeitstags vom 4. Juli an die Arbeit in Washington zurückkehren.