Nach Desaster bei TV-Duell
Erster Demokrat fordert Biden-Rückzug
Als erster Demokrat fordert der Abgeordneter Lloyd Doggett aus Texas US-Präsident Joe Biden auf, sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzuziehen.
Beim TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden (81) und dem unwesentlich jüngeren Herausforderer Donald Trump (78) ging es vor allem um die Frage, ob Biden noch fit genug ist, um noch einmal als US-Präsident zu kandidieren. Unter den Demokraten machte sich Angst breit, dass Bidens Gesundheitszustand das Rennen entscheiden könnte. Zuletzt wurde diskutiert, ob man Biden noch gegen einen anderen Kandidaten austauschen könnte.
"Schmerzhafte und schwierige Entscheidung"
Nun stellt sich der erste demokratische Abgeordnete öffentlich gegen den US-Präsidenten. Am Dienstag hat der Abgeodnete Lloyd Doggett (77) aus Texas Biden öffentlich zu einem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen aufgefordert. In seiner Erklärung äußerte Doggett die Hoffnung, dass Biden "die schmerzhafte und schwierige Entscheidung" treffen werde, aus dem Rennen "auszusteigen". "Ich fordere ihn respektvoll dazu auf", fügte Doggett hinzu.
"Meine Entscheidung, diese starken Vorbehalte öffentlich zu machen, ist weder leichtfertig noch schmälert sie in irgendeiner Weise meinen Respekt für alles, was Präsident Biden erreicht hat", teilte Doggett am Dienstag in einer Erklärung mit. Weiter schrieb der texanische Politiker: "Ich bin mir bewusst, dass sich Präsident Biden im Gegensatz zu Trump immer in erster Linie für unser Land und nicht für sich selbst eingesetzt hat, und ich hoffe, dass er die und Entscheidung treffen wird, sich zurückzuziehen.
Präsident Biden versucht währenddessen, den Negativtrend zu stoppen und die Befürchtungen in den eigenen Reihen zu zerstreuen. Obwohl er beim TV-Duell mit Trump verwirrt wirkte und mehrfach mitten im Satz abbrechen musste, gibt es bislang keine Hinweise dafür, dass der 81-Jährige ernsthaft an einen Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf denkt. In amerikanischen Medien machten zuletzt interne Angaben aus der US-Regierung die Runde, wonach Biden nur zwischen 10 und 16 Uhr verlässlich belastbar sei.
Für Mittwoch hat der demokratische Präsidentschaftskandidat alle demokratischen Gouverneure zu einem virtuellen Treffen eingeladen. Mit diesem versucht er, sich weiter den Rückhalt seiner Partei zu sichern.