Österreich

Fliegen-Plage – Anrainer wollen sogar Häuser verkaufen

Fliegen-Alarm in Eisenerz: Wegen einer Abfallfirma kämpft Eisenerz mit einer Invasion der lästigen Insekten. Jetzt soll endlich Ruhe einkehren.

Nikolaus Pichler
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Die steirische Stadt Eisenerz kämpft aktuell gegen eine Fliegenplage (Symbolbild). 
Die steirische Stadt Eisenerz kämpft aktuell gegen eine Fliegenplage (Symbolbild). 
picturesek.com / istock

Nahezu biblische Zustände herrschen derzeit im steirischen Eisenerz. Die Bergwerks-Stadt im Bezirk Leoben wird derzeit von einer Fliegenplage heimgesucht. Der Ärger deswegen ist groß. "Es ist ein Wahnsinn, im August hatten wir zwei, drei Wochen Ruhe, da hatten wir schon geglaubt, dass alles vorbei ist. Und dann Ende August waren die Fliegen wieder da", berichtet  Gerhard Held aus Eisenerz der "Kleinen Zeitung". Bereits im Mai kämpften die Stadt mit einer regelrechten Invasion. Jetzt schwirren erneut Tausende Fliegen durch die Stadt und machen den Bewohnern das Leben schwer.

Der Grund für die Plage sind die Aufbereitungsarbeiten einer Firma, die sich auf metallischen Restmüll spezialisiert hat. Unter anderem Konservendosen werden dort angeliefert, gelagert und verarbeitet. Doch der Müll zieht die kleinen Tierchen nahezu magnetisch an. Im Juni hatte das Unternehmen laut der Tageszeitung sogar eingeräumt, dass die Fliegenplage durch Fehler in der Lagerung verursacht wurde. Die Gemeinde reagierte mit großen Fliegenfallen auf das Problem. Doch eine gänzliche Verbesserung der Lage brachten auch die Fallen nicht.

Bürger stehen kurz vor Verkauf von Häusern wegen Fliegen-Invasion

Nun scheint sich die Situation vom Sommer zu wiederholen. Held spricht gegenüber der "Kleinen Zeitung" von bis zu 154 Fliegen, die er in nur 15 Minuten gezählt habe. Der Steirer wohnt mit seiner Familie direkt neben der Abfall-Aufbereitungsanlage und ist unmittelbar betroffen. 

Am Mittwoch fand wegen der Fliegen-Invasion nun eine eigene Bauverhandlung in der Stadtgemeinde statt. Zur Verwunderung vieler ging es dabei aber nicht um die Lagerung selbst, sondern hauptsächlich um die Aufbereitungsanlage zur Sortierung und physikalischen Aufbereitung von metallhaltigem Hausmüll. Das bietet nun zusätzlichen Zündstoff.

Vizebürgermeister Markus Pump (ÖVP) betonte gegenüber dem Blatt, dass die Bewohner sogar überlegen ihre Häuser zu verkaufen. Auch der Imageverlust von Eisenerz als Wohn- und Tourismusgemeinde sei ein großer Schaden, wie er weiter ausführt. "Das alles abgesehen von den hohen Kosten, die wir als Erstmaßnahmen gegen die Fliegenplage getragen haben."

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