Tierschützer hören leider viel zu oft: "Mir ist das noch nie passiert" wenn sie manchmal mit dem Zeigefinder belehrend wedeln müssen, um Haustiere vor sich selbst zu schützen, wenn den Besitzern negative Auswirkungen oftmals gar nicht klar sind. Deshalb gehen noch immer Angsthunde beim ersten Gassi-Ausflug verloren, ersticken Hunde bei den ersten hohen Temperaturen im Auto und verletzen sich Katzen, wenn sie auf ungesicherten Fensterbrettern und Balkongeländer herumtanzen.
Im Frühling ist es nun wieder so weit und die Fenster und Balkontüren bleiben gerne einmal offen, sobald die Sonnenstrahlen schon wärmende Kräfte haben. Somit beginnt aber auch die gefürchtete "Fenstersturz-Saison" für die Mieze, denn leider müssen in Wien trotz warnenden Tierschutz-Gesetzen etwa 15 Katzen pro Tag (!) medizinisch behandelt werden, weil sie aus dem Fenster purzeln.
Es gibt in Österreich mit Sicherheit einige Gesetze, über die man sich lautstark streiten könnte. Das vorgeschrieben "Anbringen von Schutzvorrichtungen" für Katzen gehört aber zum Glück nicht dazu. Missachtung kann sogar empfindlich teuer werden, weshalb man sich doch einfach für das Leben seiner Katze und dem Geldbeutel zuliebe daran halten sollte, oder?
„Leider wird die Lebensgefahr eines Fenstersturzes oftmals unterschätzt“Eva PersyTierschutzombudsstelle Wien
In unserer Bundeshauptstadt leben etwa 200.000 Katzen, wovon nur die wenigsten Freigänger sind. Sobald es also wärmer wird, ist natürlich für jede Wohnungskatze ein offenes Fenster, oder der Balkon extrem interessant, aber auch gefährlich. Häufig werden die Tiere nach so einem Unfall gar nicht zu Tierärzten gebracht, weil keine äußeren Verletzungen sichtbar sind. Innere Blutungen sind für Tierhalter aber nicht ersichtlich und können für die Tiere tödlich sein", erzählt Persy weiter.
Katzenhalter, die ihre Fenster und Balkone nicht sichern, begehen Verwaltungsübertretungen und müssen mit Strafen bis zu 7.500 Euro rechnen. Gleiches gilt, wenn Katzen durch nicht gesicherte Fenster und Balkone zu Schaden kommen.
Für handwerklich-geschickte Katzenhalter ist das Anbringen des Katzennetzes auf Balkon, oder vor großen Fenstern ein Klacks, man darf nur allfällige "Montage-Verbote" der Hausverwaltung, oder des Besitzers bei Mietwohnungen nicht übersehen – besser nochmal nachfragen. Dann kann das Netz beliebig mit Haken oder Kabelbindern an Fensterrahmen montiert werden. Beim Balkon sollten Teleskopstangen für die notwendige Höhe sorgen und auch die Fensterkeile für das gekippte Fenster nicht vergessen.
Neben der Eigenbau-Variante gibt es die Möglichkeit, fertige Katzenschutzsysteme im Fachhandel zu kaufen oder sich individuelle Lösungen von auf Absturzsicherungen spezialisierten Firmen erstellen und von Fachleuten montieren zu lassen. Die Tierschutzombudsstelle Wien stellt hier ausführliche Informationen online HIER zur Verfügung.