Coronavirus

"Irrsinnig schwer" – Experte packt zu Coronaimpfung aus

Der Wiener Simulationsforscher Niki Popper lässt aufhorchen: Trotz Impfung seien mehr Menschen "infizierbar", als man bisher angenommen hatte.

Rene Findenig
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Trotz Impfung schießen die Coronazahlen in die Höhe – mehr, als man erwartet habe, gesteht der Experte.
Trotz Impfung schießen die Coronazahlen in die Höhe – mehr, als man erwartet habe, gesteht der Experte.
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Mit einer Erhöhung der Corona-Fallzahlen habe man durch die Öffnungsschritte der Regierung gerechnet, sagte der Wiener Simulationsforscher Niki Popper im "Wien heute"-Interview. Allerdings nicht damit, dass die Zahlen aktuell dermaßen ansteigen würden. Er attestiert, dass es "irrsinnig schwer einzuschätzen ist, wie viele Menschen eigentlich infizierbar sind". Und sagt: "Das sind sehr viele, weil gegen die Infektion eben auch die Impfung nicht ewig schützt."

"Man darf sich nicht selbst beschummeln"

Laut Popper seien nun mehr Menschen infizierbar "als wir eigentlich auch angenommen haben, laut den Studien". Wien stehe da noch besser da, weil man einen Sonderweg mit strengeren Maßnahmen gehe, so Popper. Man dürfe sich aber "nicht selbst beschummeln", denn auch in der Bundeshauptstadt sei gelockert worden, so der Experte. "Ich gehe davon aus, da geht es vor allem darum, eben den Aufwand fürs Personal zu reduzieren", so Popper dazu, dass Wien nun die Regeln verschärft.

"Wir in der Stadt Wien sind seit jeher den Weg der Sicherheit gegangen. Weil für uns die Gesundheit der Bevölkerung oberste Priorität hat. FFP2 Maske in gesamten Handel und 2G in der Gastronomie haben wir - trotz starker Kritik - beibehalten. Und auf dem bauen wir nun weiter auf. Ich appelliere an die Bundesregierung, zumindest auch die Wiedereinführung der FFP2 im gesamten Handel anzudenken angesichts der Rekordzahlen an Infektionen", hatte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bekannt gegeben.

Offenbar Streit mit GECKO entflammt

Zwischen der Bundesregierung und der Gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) brodelt es indes: Bereits am Freitag wollen einige Experten aus GECKO aussteigen, berichtet die "Wiener Zeitung". Der Grund: Seit den Corona-Lockerungsschritten am 5. März gehen die Meinungen der Regierung und der Experten weit auseinander. GECKO hätte gerne strengere Maßnahmen beibehalten, die Bundesregierung lockert allerdings die Regeln immer und immer weiter.

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