Desinformationskampagne

Iran, China & Russland – sie beeinflussen die US-Wahlen

Microsoft veröffentlichte eine Analyse zu den Online-Kampagnen, mit denen ausländische Akteure die Wahlen in den USA beeinflussen wollen.

20 Minuten
Iran, China & Russland – sie beeinflussen die US-Wahlen
Laut einer Analyse von Microsoft soll Russland versuchen, vor allem die Kampagne von Harris und Walz zu stören.
IMAGO/ZUMA Wire

Noch zwei Wochen bis zur Wahl in den USA – und Microsoft beobachtet anhaltende Beeinflussungskampagnen von ausländischen Akteuren im Internet. Der Konzern warnt davor, dass die Einflussversuche sich in den zwei Tagen vor der Wahl nochmals verstärken könnten.

Genauer sollen sich dem Bericht nach der Iran, Russland und China einmischen. Dabei gehen sie aber nicht mit einer gemeinsamen Strategie vor, sondern unterstützen verschiedene Kandidaten.

Russland gegen Harris-Walz

Russland versucht dem Bericht nach, die Harris-Walz-Kampagne zu untergraben. Dabei werden vor allem die Charaktere der beiden angegriffen. In einem Video wird Harris dargestellt, wie sie angeblich abfällige Bemerkungen über den ehemaligen Präsidenten Donald Trump macht. In einem anderen Video wird sie der illegalen Wilderei in Sambia beschuldigt.

Ein anderes Video verbreitet Desinformationen über den demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und erreichte in den ersten 24 Stunden mehr als fünf Millionen Aufrufe auf X. Wir haben auch gesehen, dass einige der russischen Akteure ihre Strategie zur Veröffentlichung von Inhalten von Telegram auf X verlagert haben, um das US-Publikum zu erreichen.

Iran gegen Trump und Israel

Trotz der eskalierenden Spannungen mit Israel setzt der Iran seine Bemühungen fort, die US-amerikanische Öffentlichkeit zu beeinflussen. Das Microsoft Threat Analysis Centre beobachtete iranische Aktivitäten, die als "Bushnell's Men" getarnt waren und die Amerikaner dazu aufriefen, die Wahlen wegen der Unterstützung der Kandidaten für Israel zu boykottieren.

Im Sommer wurde ebenfalls von Microsoft aufgedeckt, wie iranische Cyber-Akteure "gestohlenes, nicht öffentliches Material aus der Kampagne des ehemaligen Präsidenten Trump" sowohl an Personen, die damals mit der Kampagne von Präsident Biden in Verbindung standen, als auch an US-Medienorganisationen, geschickt haben.

Darüber hinaus hat die iranische Cybergruppe, die von Microsoft als Cotton Sandstorm bezeichnet wird, aktiv Websites und Medien mit Bezug zu den Wahlen ausgekundschaftet, was darauf hindeutet, dass sie sich auf direktere Beeinflussungsaktionen vorbereitet, wenn der Wahltag näher rückt.

China gegen den Kongress

Chinas Einflussnahme konzentriert sich mehr auf die Kongress- als auf die Präsidentschaftswahlen. Dabei werden offenbar vorwiegend republikanische Kandidaten, die eine antichinesische Politik befürworten, ins Visier genommen.

Dazu gehören Kampagnen gegen den Abgeordneten Barry Moore, Senatorin Marsha Blackburn und Senator Marco Rubio (der in diesem Zyklus nicht zur Wiederwahl steht). So werden die Politiker des Antisemitismus bezichtigt, Korruptionsvorwürfe werden erhoben und für Kandidaten der Opposition geworben. Auch wenn diese Bemühungen nicht immer ein grosses Publikum erreichen, so zeigen sie laut Microsoft doch Chinas anhaltende Versuche, die US-Politik in allen Bereichen zu beeinflussen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Microsoft hat eine Analyse veröffentlicht, die zeigt, dass Iran, Russland und China versuchen, die US-Wahlen durch Online-Kampagnen zu beeinflussen
    • Während Russland die Harris-Walz-Kampagne untergräbt, richtet sich der Iran gegen Trump und Israel, und China konzentriert sich auf die Beeinflussung der Kongresswahlen, insbesondere gegen antichinesische republikanische Kandidaten
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