Politik

3 Interview-Gäste lehnen Einladung von ORF-Star Wolf ab

ORF-Moderator Wolf wollte am Montag eigentlich mit Tirols Landeschef Platter über dessen Rücktritt reden. Doch dieser hatte offenbar andere Pläne.

André Wilding
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ORF-Moderator Armin Wolf
ORF-Moderator Armin Wolf
Screenshot/ ORF

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat am Montag bei einer Pressekonferenz seinen Rückzug bekanntgegeben. Er sei zum Entschluss gekommen, dass jetzt der "richtige Zeitpunkt" sei, die Weichen zu stellen, so der Landesfürst. Er wolle daher bei der Landtagswahl nicht mehr antreten.

Nach den vergangenen zwei Jahren, in denen es gegen ihn, aber auch gegen seine Familie Anfeindungen gegeben habe, müsse man sagen, es sei auch einmal genug. Als Landeshauptmann-Kandidat sei im Landesparteivorstand Wirtschaftslandesrat Anton Mattle einstimmig angenommen worden.

Seinen designierten Nachfolger als Tiroler ÖVP-Chef Mattle nannte Platter als "richtigen Mann zur richtigen Zeit". Mattle sei erfahren, authentisch und genieße auch über die Parteigrenzen hinaus Anerkennung. Die Opposition sieht in Platters Rückzug hingegen eine drohende Niederlage bei der Landtagswahl.

Nach der Rückzugsankündigung von Landeshauptmann Platter müssen sich die Tiroler Landtagsparteien jedenfalls für eine voraussichtlich vorgezogene Wahl rüsten. Und genau über diese Themen hätte ORF-Anchorman Armin Wolf am Montag in der ZIB2 auch gerne mit Platter gesprochen. Doch der 68-Jährige hatte keine Zeit – und gab Wolf einen Korb.

"Einladung ins Studio abgelehnt"

"Landeshauptmann Platter, sein Wunschnachfolger und der enttäuschte Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Walser haben unsere Einladung ins ZIB2-Studio leider abgelehnt", erklärte der ORF-Star den TV-Zusehern. Stattdessen begrüßte Wolf Gebi Mair, Klubobmann und Spitzenkandidat des ÖVP-Koalitionspartners Grüne, zum Gespräch.

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    Günther Platters politische Heimat ist Tirol. Dort war er u.a. Gemeinderat und später Bürgermeister in Zams. 1994 zog er in den Nationalreit ein. Dieses Bild stammt aus 2001. 
    Günther Platters politische Heimat ist Tirol. Dort war er u.a. Gemeinderat und später Bürgermeister in Zams. 1994 zog er in den Nationalreit ein. Dieses Bild stammt aus 2001.
    Bernhard Grossruck / APA / picturedesk.com

    Auf die Frage, wann Mair als Koalitionspartner von Platters Rückzug erfahren habe, erklärte der Politiker: "Sonntagabend durch einen Anruf von meinem Klubobmann-Kollegen Jakob Wolf, kurz bevor die Meldung in den Medien war." Es sei natürlich sehr kurzfristig gewesen, die Entscheidung sei nach 36 Jahren in der Spitzenpolitik absehbar gewesen.

    "In Platter rumort etwas"

    "Wer Platter kennt, der hat in den vergangenen Monaten schon mitbekommen, dass da etwas in Platter rumort", so Mair zu Wolf. Die ÖVP habe innerhalb von sechs Monaten drei Bundeskanzler verbraucht, "und jeden Tag kommen neuen Themen auf und die Einschläge in der Volkspartei sind durchaus nahe."

    Außerdem merke man in der politischen Zusammenarbeit auch, wenn Kollegen "Dinge sehr nahe gehen". Doch wie geht es nach dem Rückzug Platters nun mit den Grünen in Tirol weiter? "Wir führen Gespräche mit allen Parteien, um zu schauen, wie der Arbeitswille ist. Die Themen bleiben ja nicht stehen.

    Man führe konstruktive Gespräche mit der Volkspartei und "wir wollen die vergangenen neun Jahre uns nicht schlecht reden lassen." Die Grünen würden daher auch gerne mit der ÖVP weiterregieren. Mit Anton Mattle verstehe sich Mair jedenfalls gut: "Wir haben eine gute Gesprächsbasis, das wissen nicht alle."

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