Ukraine

Internes Kreml-Papier zeigt – schon 48.000 Soldaten tot

Ein geleaktes Dokument aus dem Kreml soll belegen, dass schon rund 48.000 russische Soldaten im Krieg in der Ukraine gefallen sind.

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Die russischen Streitkräfte mussten schon Zigtausend Tote Soldaten registrieren.
Die russischen Streitkräfte mussten schon Zigtausend Tote Soldaten registrieren.
YASUYOSHI CHIBA / AFP / picturedesk.com

Die russischen Streitkräfte dürften seit Beginn des Einmarsches in der Ukraine bereits erhebliche Verluste eingefahren haben. Seit Kriegsbeginn Ende Februar hat der Kreml erst einmal offizielle Opferzahlen vermeldet. So gab die russische Regierung Ende März bekannt, dass im Zuge der "militärischen Spezialoperation" bereits 1.100 russische Soldaten gefallen seien – die Ukraine sprach damals von 17.000 russischen Soldaten, die im Laufe des Krieges bereits getötet worden seien.

Die ukrainischen Zahlen dürften einiges näher an der Wahrheit sein als jene des Kremls. Michail Khodorkowski hat am 9. September ein Dokument auf Twitter veröffentlicht, das vom russischen Finanzministerium stammen soll. Khodorkowski ist ein in Ungnade gefallener Oligarch und erklärter Putin-Gegner, mittlerweile lebt er im Ausland.

Fast 5 Mrd. Euro für Hinterbliebene

Laut dem Dokument hat der Kreml demnach seit Kriegsbeginn bereits 361,4 Milliarden Rubel für die Kompensation von Hinterbliebenen ausgegeben, diese Summe entspricht etwa fünf Milliarden Euro. Bei einer Entschädigung von 7,4 Millionen Rubel (100.000 Euro) pro verstorbenen Soldat hat der Kreml gemäß dem Dokument seit Beginn des Krieges also schon über 48.000 Soldaten verloren. Laut Khodorkowski sind vermisste Soldaten sowie Kämpfer aus den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk und Söldner wie die Wagner-Gruppe nicht miteinbezogen.

Finanzministerium fordert mehr Geld

Diese Zahl korrespondiert in etwa auch mit den aktuellen ukrainischen Schätzungen: Das ukrainische Verteidigungsministerium schätzte die russischen Verluste am 10. September, rund zwei Wochen nach der Veröffentlichung des Dokuments, auf 52.000 getötete russische Soldaten. Wie das Dokument weiter besagt, seien mit den 361 Milliarden Rubel bereits 98 Prozent der für das Jahr 2022 für die Kompensation Hinterbliebener eingeplanten Gelder verbraucht – das Finanzministerium fordert deshalb mehr Geld.

Bis Ende des Jahres brauche man nochmals 271 Milliarden Rubel. Diese Hochrechnung basiert auf dem Durchschnitt der Gefallenen pro Monat – laut dem Finanzministerium verlor der Kreml seit Kriegsbeginn in der Ukraine im Schnitt 8.132 Soldaten pro Monat. Die Echtheit des Dokuments kann derzeit nicht unabhängig verifiziert werden.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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