Internat-Schüler muss für Öffi-Ticket 60 € mehr zahlen

Gabriel B. (15) besucht die Landesberufsschule in Theresienfeld (NÖ). Das Wochenende verbringt der Internats-Schüler zu Hause in Hollabrunn bei seinen Eltern, Sonntagabend muss er dann rund zwei Stunden lang mit Zug und Bus nach Theresienfeld pendeln.

"Er muss leider am Sonntagabend anreisen. Am Montag gibt es keine geeigneten Verbindungen – entweder wäre er viel zu früh oder zu spät in der Schule", erklärt sein Vater Thomas B. Weil Gabriel aber sonntags anreisen muss, benötigt er ein VOR-Top-Jugendticket. Dieses kostet 79,90 Euro und ist das gesamte Jahr über in der gesamten Ost-Region gültig. 

Könnte der 15-Jährige montags anreisen, wäre nur ein "normales" Jugendticket um 19,60 Euro erforderlich – dieses gilt aber nur an Schultagen: "Das ist eine Frechheit. Er fährt ja nicht freiwillig am Sonntag ins Internat. Warum sollen wir 60 Euro mehr bezahlen? Ich verstehe nicht, dass man hier nicht eine Ausnahme machen kann. Er ist ja nicht der einzige Betroffene", ist Thomas B. wütend.

"Heute" fragte beim Verkehrsverbund Ost-Region nach: "Das Jugendticket für 19,60 Euro pro Schuljahr basiert auf der österreichischen Schülerfreifahrt und berechtigt zu Fahrten vom Hauptwohnsitz zum Schul- oder Ausbildungsstandort an Schultagen. Eine (kostenlose) Ausweitung der Gültigkeit ist nicht vorgesehen und wäre auch schwer zu argumentieren bzw. zu kontrollieren", erklärt ein Sprecher.

Top-Jugendticket gilt auch am Wochenende

Denn manche Schüler würden das Ticket am Sonntag, andere während der Ferien nutzen: "Gerade für diese ausgeweiteten Möglichkeiten konnten wir das Top-Jugendticket schaffen. Dieses berechtigt zur Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in der gesamten Ost-Region das gesamte Jahr über. Also auch an Sonn- und Feiertagen sowie während der Ferien. Damit können wir eine unvergleichbar günstige öffentliche Mobilität für mehrere Hunderttausend junge Menschen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ermöglichen", so der Sprecher.