Coronavirus

Intensivbetten-Zahlen "stimmen hinten und vorne nicht"

Die Corona-Lage auf den Intensivstationen spitzt sich immer weiter zu. Vor allem im Osten des Landes ist man mit den Kapazitäten am Limit.

André Wilding
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Corona-Patienten werden auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt.
Corona-Patienten werden auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt.
ALAIN JOCARD / AFP / picturedesk.com

Seit Mittwochnachmittag ist Walter Hasibeder neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) und im Gespräch mit "Die Presse" teilt er bereits ordentlich aus. Denn laut dem Intensivmediziner könnten die Daten des AGES-Dashboards bei den Intensivbetten nicht stimmen.

"Diese Zahlen stimmen hinten und vorne nicht. Ich verstehe einfach nicht, wie die AGES solche Zahlen herausgeben kann und wie sie auf sie kommt. Daher habe ich aufgehört auf dieses Dashboard zu schauen, um mich nicht mehr zu ärgern", stellt Hasibeder im "Presse"-Interview klar.

"Haben kein freies Bett mehr"

Der Intensivmediziner verweist in seiner Aussage auf die Zahlen des AGES-Dashboards zur Auslastung der Intensivstationen in Österreich. Laut dem Dashboard seien derzeit (Stand 24. März) im Burgenland 64,0 Prozent, in Niederösterreich 55,6 Prozent, in Oberösterreich 55,3 Prozent und in Wien 51,9 Prozent der Intensivbetten belegt. Demnach würde es noch einige freie Betten auf den Intensivstationen geben, doch das sieht Hasibeder anders.

Die Intensivstationen seien nämlich voll und bereits am Limit. "Erst am Dienstag habe ich mit einem Kollegen aus einem Wiener Spital telefoniert, der nur noch ein freies Bett hat. Intensivstationen sind auch ohne Pandemie zu 80 bis 90 Prozent belegt, in ganz guten Zeiten zu 70 Prozent, andernfalls würde es nicht so viele geben. Sie gehören zu den teuersten Ressourcen im Gesundheitssystem", stellt Hasibeder in "Die Presse" weiter klar.

Dass die Situation in der Realität tatsächlich ein wenig anders aussieht, bestätigt auch eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes - wenn auch nur indirekt. "Wir haben streng genommen gar kein freies Bett", erklärte sie gegenüber der "APA". Die rund 52-prozentige Auslastung der Intensivbetten in der Bundeshauptstadt sei demnach uneindeutig.

Kritische Lage in Wien, NÖ und Burgenland 

Laut dem AGES-Dashboard gebe es in Österreich aktuell noch 488 "zusätzlich verfügbare Intensivbetten", 438 Corona-Patienten werden demnach auf den Intensivstationen medizinisch behandelt werden. Laut Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich (GÖG) seien von den "verfügbaren" Intensivbetten aber nur ein Teil dieser Betten auch wirklich abrufbar.

Als "verfügbar" werden nämlich auch jene Intensivbetten mitgerechnet, die innerhalb einer Woche bereitgestellt werden können, berichtet die "Kleine Zeitung". Allerdings wird dieser Umstand nicht öffentlich ausgewiesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Lage auf den Intensivstationen werde sich laut Experten vor allem in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland dabei weiter verschärfen.

Der stärkste Anstieg für die Bundeshauptstadt von aktuell 168 auf 260 benötigte Intensivbetten wird laut Fachleuten in den nächsten zwei Wochen erwartet, so die "Kleine Zeitung". Sollte sich die Lage aber noch weiter zuspitzen, dann könnten diese Zahl im schlechtesten Fall sogar auf bis zu 320 steigen.

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