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Inflationsrate erreicht höchsten Stand seit 40 Jahren

Viele Länder weltweit spüren die Folgen der hohen Inflation. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent.

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Die Börsen gerieten nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten unter Druck.
Die Börsen gerieten nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten unter Druck.
REUTERS

Inflations- und Konjunktursorgen haben am Freitag die jüngste Talfahrt der US-Börsen beschleunigt. Die Inflationsrate in den USA kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Volkswirte hatten eine unveränderte Inflationsrate von 8,3 Prozent erwartet.

Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 2,73 Prozent auf 31.392,79 Punkte ein. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Minus von 4,58 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,91 Prozent auf 3.900,86 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 knickte um 3,56 Prozent auf 11.832,82 Zähler ein. Alle drei Indizes verzeichneten damit jeweils den größten Wochenverlust seit Januar.

Massiv teurer wurde in den USA im Mai vor allem Energie, die binnen Jahresfrist um 34,6 Prozent und damit um mehr als ein Drittel zulegte. Auch Lebensmittel verteuerten sich überdurchschnittlich: Ein Plus von 10,1 Prozent bedeutet hier den größten Anstieg seit März 1981.

US-Automobilisten sind mit Rekordpreisen für Benzin konfrontiert

Die hohe Inflation trifft derzeit viele Länder weltweit. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine sind die Preise für Lebensmittel und Energie vielerorts deutlich gestiegen. In den USA ist die hohe Inflation, die unter anderem dazu führt, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer an den Tankstellen mit Rekordpreisen konfrontiert sind, ein politisches Problem für Präsident Biden geworden.

Biden erklärte nach Veröffentlichung der neuen Zahlen am Freitag: "Es ist auch wichtig, dass die Öl-, Gas- und Raffinerie-Industrie dieses Landes die durch den Krieg in der Ukraine entstandenen Schwierigkeiten nicht als Grund dafür nutzt, die Dinge für die Familien mit übermäßigen Gewinnmitnahmen oder Preiserhöhungen noch schlimmer zu machen."

Der US-Präsident sprach in der Erklärung von "Putins Preisanstieg" und fügte hinzu: "Auch wenn wir unsere Arbeit zur Verteidigung der Freiheit in der Ukraine fortsetzen, müssen wir mehr tun – und zwar schnell -, um die Preise hier in den Vereinigten Staaten zu senken."

Die US-Notenbank hat bereits begonnen gegenzusteuern

Die US-Notenbank hob Mitte März erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie die Leitzinsen wieder an. Der Markt rechnet inzwischen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent damit, dass die Fed bei der Sitzung im Juli den Leitzins sogar um 0,75 Prozentpunkte anheben dürfte. Dies lässt sich aus speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen.

Unter den Einzelwerten verzeichneten Bankaktien besonders deutliche Verluste. Anleger fürchten, dass die Notenbanken zu einem noch strafferen Kurs mit größeren Zinsschritten tendieren. Zwar gelten Banken als Nutznießer steigender Zinsen, doch kann eine zu harte Geldpolitik das Wachstum abwürgen und auch die Kreditnachfrage bremsen. So knickten die Papiere von Goldman Sachs um 5,7 Prozent ein, die von JPMorgan um 4,6 Prozent.

Die Aktien des Kosmetikherstellers Revlon verloren mehr als 50 Prozent

Die Anteilscheine von Docusign sackten um fast ein Viertel ab und waren damit der klare Verlierer im Nasdaq 100. Die E-Signatur-Plattform hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Die Aktien des Kosmetikherstellers Revlon brachen um 53 Prozent ein – der größte prozentuale Tagesverlust ihrer Geschichte. Händler verwiesen auf Spekulationen über einen Insolvenzantrag.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger