Wirtschaft
Inflation frisst alles auf – 1.000 Euro sind nur 890 Eu
Die aktuellen Krisen machen auch vor Sparern nicht Halt. Laut der EU-Kommission haben die Einlagen in der Eurozone rund 11 Prozent an Wert verloren.
Diesen Durchschnittswert gab die Kommission an, nachdem der deutsche FDP-Europaabgeordnete Moritz Körner diesbezüglich eine Anfrage gestellt hatte. Demnach haben die Einlagen der Privathaushalte von Anfang 2022 bis April 2023 durchschnittlich rund elf Prozent an Kaufkraft eingebüßt. Verantwortlich sind Folgewirkungen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg – aber nicht nur, wie manche behaupten.
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Mairead McGuinness, EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, nennt in einem Schreiben "pandemiebedingte Lieferengpässe" sowie den russischen Angriffskrieg als Gründe für die Problematik. Zweiterer habe "die Lieferketten in wichtigen Sektoren zusätzlich beeinträchtigt" und die Energiekosten steigen lassen. Trotz des Rückgangs liege die Inflation immer noch deutlich über den Sparzinsen auf Bankeinlagen – deswegen sinkt die Kaufkraft.
Alleine in Österreich 6 Milliarden
Der liberale Europa-Abgeordnete Körner sieht laut "Spiegel" jedoch noch weitere Gründe für die Misere: allen voran in der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB). Präsidentin Christine Lagarde habe "in wenigen Monaten über ein Zehntel des Wertes der Lebensersparnisse vernichtet", so der Politiker. Die EZB trage Verantwortung für den deutlichen Wohlstandsverlust der Sparer, da sie während der Pandemie zuerst die Gelddrucker angeworfen und danach den Leitzins nur zögerlich angehoben habe.
In Deutschland sind die Spareinlagen der Privathaushalte von Jänner 2022 bis Juni 2023 um mehr als 13 Prozent im Wert gesunken. Doch wie sieht es hierzulande aus? Einer Schätzung der Agenda Austria zufolge haben die Spar-Einlagen der Österreicher im Laufe des vergangenen Jahres mehr als 6 Milliarden Euro an Wert verloren.
Ökonomin Lea Steininger erklärt, warum die Inflation in Österreich nicht sinkt: