Mindestens 59 Tote

Inferno in Balkan-Disco – 80 Opfer im Ausland behandelt

Am Wochenende kam es in Nordmazedonien zu einem verheerenden Brand in einer Diskothek. 59 Menschen starben, 80 Verletzte werden im Ausland behandelt.
Robert Cajic
18.03.2025, 19:37

Unfassbare Tragödie in der Nacht auf Sonntag in Kočani (Nordmazedonien): Während eines Auftrittes der Hip-Hop-Gruppe DNK geriet nach dem Zünden von Pyrotechnik das Dach der Party-Location in Flammen, das Feuer riss Dutzende Menschen aus dem Leben.

Schwerverletzten müssen ins Ausland geflogen werden

Wie lokale Medien berichten, sind im Zuge des Flammen-Infernos 59 Personen ums Leben gekommen, 196 Menschen kamen mit Verletzungen verschiedensten Grades davon. 93 von ihnen sollen sich in Kliniken der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje befinden, 81 Patienten landeten in ausländischen Spitälern, österreichische Ärzte kämpfen nun um die Leben von sechs Schwerverletzten.

Tatkräftige Unterstützung erhält das Balkan-Land unter anderem von Nachbarland Serbien, Bulgarien, Griechenland, der Türkei und eben auch Österreich. Die komplizierten Behandlungen seien in Nordmazedonien schlichtweg nicht möglich. Allein in Wien und Graz sind sechs Schwerverletzte – vier Männer sowie zwei Frauen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren – stationiert und intensivmedizinisch behandelt.

6 Patienten in Wien und Graz

Wie das Bundeskanzleramt bereits am Montag bekannt gab, hat sich der mazedonische Außenminister Timčo Mucunski an die österreichische Botschaft in Skopje gewandt und Österreich um Unterstützung bei der Versorgung von Brandopfern gebeten. "Die Bundesregierung hat diese Hilfe selbstverständlich sofort zugesagt", heißt es in einer Aussendung – mehr dazu hier.

Bereits am Montagvormittag startete ein Notfallteam mit einer C-130 "Hercules" des Österreichischen Bundesheeres von Linz Hörsching aus nach Nordmazedonien. Die Schwerverletzten wurden in drei Flügen nach Österreich gebracht und dann vom Roten Kreuz sowie vom Bundesheer in Krankenhäuser in Graz und Wien gebracht.

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Die Behandlung von Patienten mit schweren Brandwunden gilt als äußerst komplex, die meisten Krankenhäuser in Südosteuropa sind dafür nur begrenzt ausgerüstet.

Gegen mehr als 20 Verdächtige wird jetzt ermittelt, darunter der Betreiber des Nachtclubs Pulse, der Konzertveranstalter und mehrere Sicherheitsleute. Nach der Horror-Nacht wurden 14 Personen, auch der Disco-Betreiber, festgenommen.

Auch ein ehemaliger Leiter des Rettungsdienstes und ein Staatssekretär im Wirtschaftsministerium wurden festgenommen. Der Vorwurf: Korruption und Bestechung im Zusammenhang mit Sicherheitsvorkehrungen. Weitere Ermittlungen zu dem fatalen Party-Abend laufen auf Hochtouren.

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