Coronavirus
Indische Mutante breitet sich in Österreich aus
Die indische Corona-Mutation breitet sich offenbar in Österreich aus. Am Dienstag melden zeitgleich das Burgenland drei und Tirol einen der Fälle.
Am Dienstag bestätigte die AGES, dass es sich bei den drei aufgetretenen Verdachtsfällen im Burgenland tatsächlich um die indische Coronavirus-Mutation handelt. Die Verdachtsfälle seien am 1. Mai erkannt worden und konnten so isoliert werden, hieß es aus dem Koordinationsstab Coronavirus zur APA. Bisher habe es keine weiteren Fälle gegeben. Betroffen sei eine vierköpfige Familie in Nickelsdorf, bei der nicht bekannt ist, wo sie sich angesteckt haben könnte.
Fast zeitgleich meldet Tirol nun erstmals einen Verdachtsfall auf die indische Mutante, den ersten im Bundesland. Zuvor hatte es bereits Verdachtsfälle neben dem Burgenland auch in Salzburg und Niederösterreich gegeben. Die betroffene Person soll in Indien gewesen und dort erkrankt sein, bevor sie mit einem "gesicherten Ambulanzflug" nach Tirol geflogen und dann per Infektionstransport in die Innsbrucker Klinik gebracht worden war.
Als "besorgniserregend" eingestuft
In Indien führt die dort grassierende Mutation des Coronavirus B.1.617 gerade zu über 400.000 Neuinfektionen pro Tag. Nicht einmal die Krematorien kommen den zahlreichen Corona-Toten hinterher, sie müssen behelfsmäßig auf Parkplätzen verbrannt werden. Erst vor wenigen Tagen wurde nach einigen Verdachtsfällen auch in Österreich die indische Mutation nun erstmals bestätigt. Nun schlägt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der indischen Mutation Alarm. Die B.1.617-Variante wurde am Montag daher als "besorgniserregend" eingestuft.
Es gebe nämlich Hinweise, dass B.1.617 ansteckender sowie zu einem gewissen Grad resistent gegen Impfstoffe sei, sagte die Corona-Expertin der WHO Maria Van Kerkhove am Montag. Bereits davor hatten vorläufige Studienergebnisse darauf hingedeutet, dass sich die in Indien entdeckte Variante schneller ausbreitet als andere in Indien grassierende Mutationen des Virus. Für die WHO galt die Mutante jedoch bisher nur als "von Interesse". Nun kam es aber zu der neuen Einstufung.