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In Uganda trinken Männer Muttermilch
In Uganda hat eine Universität einen bedenklichen Trend festgestellt: Männer wollen von ihren Frauen gesäugt werden. Für die Babys bleibt oft nicht genug übrig.
Die Gesundheitsministerin von Uganda, Sarah Opendi, macht derzeit auf eine beunruhigende Entwicklung in ihrem Land aufmerksam. Durch eine Studie belegt weiß man nun: Immer mehr Männer verlangen, von ihren Partnerinnen gestillt zu werden.
Das hat die heimische Kyambogo-Universität gemeinsam mit der Uni in Kent (Großbritannien) herausgefunden, die Studienteilnehmer wurde dazu anonym befragt. Die Praxis scheint neben Uganda auch in Kenia und Tansania verbreitet zu sein.
Verlangen Muttermilch
In einer Parlamentsrede beklagt Opendi, dass immer mehr "Männer von ihren Frauen verlangen, gestillt zu werden". Das ist nicht nur tiefenpsychologisch fragwürdig, sondern birgt auch Gefahren für Frauen und Babys.
"Ich fühle mich wie ein Prinz, wenn ich gestillt werden", sagte einer der Befragten zu den Forschern. Ein anderer gab zu Protokoll, dass er den Geschmack möge und sich gesünder fühle. Es stärkt mich, wenn ich zum Mittagessen nach Hause komme. Es nimmt mir den Stress mitten in einem Arbeitstag", wird ein Dritter zitiert.
Babys zweitrangig
Auch hat sich der Glaube festgesetzt, dass Muttermilch vor HIV, Krebs oder Erektionsstörungen schützt - obwohl das natürlich falsch ist.
Die Männer verlangen oft, als Erste gestillt zu werden. "Und zwar mindestens einmal am Tag und bis zu einer Stunde lang", wie die britische Verhaltensforscherin Rowena Merritt ausführt. Für die Babys bleibt da teils keine Milch mehr, sie müssen mit Milchpulver ernährt werden.
Nicht freiwillig
Zusätzlich problematisch wird es, weil viele Frauen nicht freiwillig ihre Männer stillen. Sie trauen sich nicht Nein zu sagen, weil sie von ihren Männern abhängig sind. Lehnen sie ab, haben manche sogar Gewalt zu befürchten.
Die Männer wiederum fühlen sich wie besessen von der Muttermilch-Sucht: "Man kann nicht aufhören. Wenn eine Frau Nein sagt, kann das zu Schlägen führen", sagt ein Mann der im Zuge der Studie befragt wurde. Die Versorgung der Männer geht an den Frauen nicht spurlos vorüber, sie müssen gelegentlich mit zerbissenen oder entzündeten Brustwarzen zum Arzt.