Wien-Passagier packt jetzt aus
"In Fußraum gequetscht" – Angstmomente im Hagel-Flieger
Mit viel Glück schaffte es ein AUA-Ferienflieger, einem heftigen Hagelgewitter zu entkommen. Augenzeugen berichten jetzt über die bangen Momente.
Am Sonntagnachmittag erlebten 173 Passagiere und die Crew des Flugs OS434 von Mallorca nach Wien bange Augenblicke, wenige Minuten vor der Landung geriet das Flugzeug in ein heftiges Hagelgewitter. Die Cockpitscheiben sowie die "Nase" wurden schwer beschädigt – gegenüber der "Bild" verriet nun ein Fluggast, wie es während des Sturms im Flieger zuging.
Hamburg, Mallorca, dann Hagel-Chaos bei Hartberg
Zuvor war der liebevoll "Bravo Mike" genannte Flieger bereits um 7.32 Uhr von Wien nach Hamburg gestartet und um 11.07 Uhr in der Hansestadt gelandet. Kurz nach Mittag ging es dann auf die spanische Ferieninsel. Der letzte Flug des Tages, der sogenannte "Leg", erfolgte dann um 15.56 Uhr von Palma de Mallorca aus in Richtung Wien.
Der Airbus A 320 setzte um 17.00 Uhr zum allmählichen Sinkflug an. Gegen 17.30 Uhr überschlugen sich dann die Ereignisse: Auf 6.100 Meter Höhe wurden die Passagiere mächtig durchgeschüttelt, der A320 flog nämlich bei Geschwindigkeiten von zirka 840 km/h im Raum Hartberg direkt durch einen Hagelsturm.
Fluggäste versteckten sich in Fußraum
Die beiden Glascockpits der Piloten wurden durch die Hagelkörner stark in Mitleidenschaft gezogen, ab diesem Moment war klar: Der Flieger wird im Blindflug landen müssen. Augenzeuge Markus G. (45) berichtete gegenüber "Bild", dass viele Menschen in Panik geraten seien und sich in den Fußraum ihres Sitzplatzes hingehockt haben sollen.
AUA-Flieger im Hagelsturm: Die Route der Maschine
Das kaum ertragbare Drama soll etwa zwei Minuten gedauert haben, dabei sahen viele Passagiere erst beim Aussteigen die zerborstenen Scheiben und die zerstörte "Nase".
Video zeigt: Das war die Route des AUA-Ferienfliegers
"Nur größter Respekt" für Piloten
Nichtsdestotrotz war die Naturgewalt auch für die Fluggäste spürbar. "Die Landung war etwas ruppig, aber im Nachhinein kann ich dem Piloten nur meinen größten Respekt zollen. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat", so der 45-Jährige.
Laut AUA-Sprecherin Anita Kiefer kam der Hagel überraschend: "Das Flugzeug geriet im Anflug auf Wien in eine Gewitterzelle, die für die Cockpit-Crew laut deren Aussage auf dem Wetterradar nicht ersichtlich war."
Untersuchung soll Umstände klären
Das Team der Austrian Airlines Technik ist derzeit noch mit der konkreten Schadenserhebung des betreffenden Flugzeugs betraut. "Die Sicherheit unserer Fluggäste und unserer Crews hat für Austrian Airlines oberste Priorität", so AUA-Sprecherin Anita Kiefer gegenüber "Austrianwings".
Ebenso wurde – wie in solchen Fällen üblich – eine Untersuchung eingeleitet. Diese soll feststellen, warum der Flug durch den Hagel geflogen ist. Zunächst hieß es, dass das Hagelgewitter auf dem Wetterradar nicht zu sehen gewesen sei.