Österreich

In diesem "Supermarkt" ist das Riechen (k)eine Kunst

Ab heute, Mittwoch, öffnet der "Kunstsupermarkt" in Wien wieder seine Pforten. Heuer wird erstmals auch Geruchskunst angeboten.

Christine Ziechert
Künstlerin Eva Silberknoll ist bei der olfaktorischen Sonderschau mit Werken und ihrem Duft "Dream On Dream" vertreten.
Künstlerin Eva Silberknoll ist bei der olfaktorischen Sonderschau mit Werken und ihrem Duft "Dream On Dream" vertreten.
Sabine Hertel

Wer ein feines Näschen nicht nur für die Kunst hat, wird es beim Betreten des zweiten Raumes im "Kunstsupermarkt" gleich ahnen: Hier duftet es intensiv. Grund dafür ist nicht etwa ein esoterisches Seminar, sondern olfaktorische Kunst, die heuer erstmals im Rahmen einer kleinen Sonderschau Einzug in die Räume auf der Wiener Mariahilfer Straße 103 hält.

Drei Frauen – Eva Silberknoll, Eva Wassertheurer und Theresa Wieltsch – sowie Mensur Cajlakovic präsentieren ihre Werke in Kombination mit eigens kreierten Düften, die beim Betrachter Gefühle auslösen und die Wahrnehmung beeinflussen sollen: "Ich habe letztes Jahr in New York bei einer Ausstellung mit olfaktorischer Kunst mitgemacht. Aufgrund der rasanten digitalen Entwicklung erlebt die Geruchskunst derzeit wieder einen Schub. Denn für das Riechen ist die physische Präsenz notwendig, es ist (noch) der einzige Sinn, der nur so erlebbar ist", erzählt Silberknoll im Gespräch mit "Heute".

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    Veranstalter Peter Doujak setzt heuer auch auf Urban Art aus Österreich, wie jene von Deadbeat Hero.
    Veranstalter Peter Doujak setzt heuer auch auf Urban Art aus Österreich, wie jene von Deadbeat Hero.
    Sabine Hertel
    "Mein Duft ist eine Komposition aus Sandelholz, Weihrauch, Basilikum, Lavendel und Palo Santo. Er soll ausräuchern und reinigen. Ich will damit vermitteln, dass man bereit für Neues sein soll, einfach Altes loslassen und Platz für die Umsetzung der Träume schaffen" - Künstlerin Eva Silberknoll

    Die im Burgenland ansässige Künstlerin, die sich selbst als "Parfum-Nerd" bezeichnet, offenbart bei ihren Foto-Farb-Kombinationen ein Faible für Nadel und Faden: "Ich habe ja neben der Kunst auch Mode studiert, das Textile hat mich schon immer begleitet. Deshalb baue ich es auch immer ein", meint Silberknoll.

    Ihre im "Kunstsupermarkt" präsentierte Werk-Serie heißt "Dream On Dream", der dazugehörige, gleichnamige Duft wurde während eines Workshops entwickelt: "Er ist eine Komposition aus Sandelholz, Weihrauch, Basilikum, Lavendel und Palo Santo und soll ausräuchern und reinigen. Ich will damit vermitteln, dass man bereit für Neues sein soll, einfach Altes loslassen und Platz für die Umsetzung der Träume schaffen", erklärt die Künstlerin, bei der es den Duft auch gleich zu jedem ihrer Kunstwerke in einem kleinen Fläschchen samt Pipette gratis dazu gibt.

    Frauen-Porträt mit Parfumzerstäuber statt Brustwarzen

    Besonders ins Auge fällt Geruchskunst-Interessierten auch ein Bild von Theresa Wieltsch: Statt Brustwarzen zieren das Porträt einer nackten, dunkelhaarigen Dame zwei Ballpumpen mit Parfumzerstäuber: "Der Duft heißt 'Lady Memory' und soll eine Idee vermitteln, wie die Frau am Bild riechen könnte", berichtet "Kunstsupermarkt"-Veranstalter Peter Doujak.

    Neben den Düften von Silberknoll und Wieltsch können Besucher auch den Duft-Kompositionen von Wassertheurer ("Ferdell Ramiero 308") und Cajlakovic ("Apis") schnüffeln: Ermöglicht wird dies durch vier kleine Schüsseln mit Lavasteinen, die den Duft besonders gut aufnehmen, und gut unter Glasglocken geschützt sind.

    Heuer Schwerpunkt auf Urban Art aus Österreich

    Insgesamt werden bis 9. März 2024 fast 6.000 Originalarbeiten von 93 Künstlern aus 18 Ländern präsentiert. Das billigste Werk kostet 69 Euro, das teuerste – von Ramon Enrich – kommt auf 4.700 Euro. Das Spektrum reicht dabei von Zeichnungen über Aquarelle, Acryl- und Ölbilder bis hin zu Fotos. So können etwa ungewöhnliche Arbeiten von Illustratorin Andrea Kurtz und Foto-Realist Christopher Krzizek bewundert werden.

    Neben der olfaktorischen Sonderschau liegt zudem heuer der Schwerpunkt auf Urban Art aus Österreich, bei der rund 12 Street Artists ihre Schöpfungen zeigen: Neben etablierten Szenegrößen wie Golif, Lukrezia und Deadbeat Hero stellen sich auch "Newcomer" wie 3Dots und Rapunze vor. Achtung: Bei den angegeben Preisen handelt es sich um Fixpreise, die nicht verhandelbar sind!

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