Österreich
In diesem Brot können böse Überraschungen stecken
Joseph-Brot-Eigentümer Josef Weghaupt warnt: Unverpackte Backwaren müssen nicht über Zusatzstoffe informieren. Das kann der Gesundheit stark schaden.
Österreicher lassen sich im Jahr durchschnittlich 35 Kilo Brot und 13,5 Kilo Gebäck pro Kopf schmecken. Doch häufig wissen Konsumenten nicht, was eigentlich in ihre, Backwerk wirklich drinnen ist. Verpacktes muss gekennzeichnet werden, doch wer vermeintlich frisches Brot vom Bäcker kauft, muss mit bösen Überraschungen rechnen.
"Bei nicht vorverpackten Backwaren besteht keine Kennzeichnungspflicht hinsichtlich der im Produkt befindlichen E-Nummern und Zusatzstoffe. Das betrifft den Großteil des Sortiments bei Brot und Gebäck", ärgert sich Josef Weghaupt, Eigentümer von Joseph Brot. Er will Konsumenten auf diesen "Missstand bei der Kennzeichnungspflicht in der österreichischen Verwaltung" aufmerksam machen.
Brösel mit dem Brot
Zusatzstoffe lassen Brot schneller aufgehen und beschleunigen die Gärung, belasten aber häufig den Magen. Die Ruhezeit ist entscheidend für die Bekömmlichkeit des Gebäcks, sie wird aber aus wirtschaftlichen Gründen oftmals nicht eingehalten. "Alleine für konventionelles Mischbrot sind 144 E-Nummern zugelassen, selbst bei biologischem Mischbrot können immer noch 33 E-Nummern während der Herstellung verwendet werden", geht der Bäcker ins Detail. Zudem wird oft nicht hochwertiges Mehl verwendet und der Geschmack mit anderen Zusatzstoffen ausgeglichen, doch das erfahren die Kunden nicht.
"Wir haben keinen einzigen Zusatzstoff und keine einzige E-Nummer verwendet. Ebenso gibt es noch eine Vielzahl von ehrlichen Bäckerinnen- und Bäckerkollegen, die ohne Backmischungen, also rein vom Mehl weg das tägliche Brot für die Menschen backen", macht sich Weghaupt für Qualität stark. Der Bäcker will Konsumenten dieses "Informationsdefizit" aufzeigen und fordert nun eine "Deklarationspflicht" vom zuständigen Bundesminister.