Österreich-News

Impfgegner-Reue am Totenbett: "Lasst euch impfen!"

Das Schicksal eines an Corona verstorbenen Kärntners geht unter die Haut. Er hatte seine Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, stark bereut.

Tobias Kurakin
Teilen
Das schrieb der Verstorbene kurz vor seinem Tod.
Das schrieb der Verstorbene kurz vor seinem Tod.
ORF

Zahlreiche Studien bestätigen, dass die Corona-Impfung Leben rettet. In den letzten Tagen vor der Einführung der allgemeinen Impfpflicht sind in Österreich aber noch immer 17 Prozent der Erwachsenen ungeimpft. Welche Folgen das haben kann, zeigt der Fall eines 58-jährigen Kärntners. 

Kurz vor der Impfung radikalisiert 

Wie von der "ZIB2" berichtet, hatte Michael Ulrich lange überlegt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Seine Entscheidung stand kurz vor einem Abschluss, als er auf einem Spaziergang mit seinem Hund Impfgegner kennenlernte. Im Gespräch mit ihnen wurde Ulrich noch einmal umgestimmt. Weil er Impfgegnern und Fake News Glauben schenkte, ließ er sich nicht impfen. Der 58-Jährige vermutete, dass alle Geimpften bald sterben würden und wollte nicht "zum Versuchskaninchen werden", wie Chats auf seinem Handy zeigten. Diese teilte seine geimpfte Witwe mit dem ORF-Publikum, sie sollten als warnendes Beispiel dienen

Ulrich begann auch mit seiner Frau über das Thema zu streiten. Wie diese erzählt, wäre ihr Mann außer sich gewesen, als sie sich für die Impfung entschied. "Wirst sehen, du wirst sterben und lauter solche Sachen hat er gesagt", erzählt Melitta Ulrich. Gekommen ist es jedoch anders. 

Der Beitrag zum Nachschauen: 

Im November infizierte sich Michael Ulrich mit Corona und steckte auch seine Frau an. Während die Geimpfte das Virus mit milden Symptomen überstand, wurde ihr Gatte ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand verschlechterte sich zunehmend, letztlich verstarb Michael Ulrich an Corona. 

Große Todesangst 

Am Sterbebett hätte der 58-Jährige sein Verhalten zutiefst bereut. "Die Anästhesistin auf der Intensivstation hat dann gesagt, sie hat selten jemand erlebt, der so reuig war und so eine ausgeprägte Todesangst hatte", erzählt Ulrichs Witwe, die ihn kurz vor seinem Tod auch noch besuchen konnte. 

Im Spital schrieb der Sterbende noch aufrüttelnde WhatsApp-Nachrichten an seine Freunde aus der Verschwörungsszene, versuchte sie zur Impfung zu animieren und ihnen so sein schlimmes Schicksal zu ersparen: "Lass dich impfen bitte. Es kommt schneller als man denkt". Seine hinterbliebene Familie will nun dieses Werk fortsetzen. 

Familie erlebte Traumata 

Christian Ulrich, der Bruder des Verstorbenen, will gemeinsam mit seiner Schwägerin gegen Populismus und Falschinformationen auftreten. Ulrichs Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, hätte seiner Familie großen Schmerz und ein Traumata zugefügt, so sein Bruder. 

Melitta Ulrich meint, dass viele Ungeimpfte glauben würden, dass es sie ohnehin nicht treffen würde. Doch der Todesfall ihres Mannes hätte gezeigt, dass es jene, die es trifft, furchtbar belastet: "Es war meine große Liebe, es war mein Seelenmensch. Und jetzt ist er nicht mehr da". 

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger