Österreich
Impf-Desaster in Firma: Skandal-Ärztin gefeuert
In einem steirischen Voest-Werk soll eine Ärztin mehrere Personen mit derselben Spritze gegen Corona geimpft haben. Nun werden Konsequenzen gefordert.
Wie zuletzt berichtet, endete die Coronavirus-Impfung für 60 Mitarbeiter des Voest-Werks in Mürzzuschlag (Steiermark) mit einem Schock. Die impfende Ärztin soll mehrere Personen mit ein und derselben Spritze gegen das Virus immunisiert haben. Die Konsequenz für die Voest-Mitarbeiter: Ein Hepatitis- und HIV-Test (wobei eine HIV-Infektion erst nach Wochen nachweisbar ist).
Derzeit gilt es zu klären, wie es überhaupt zu so einem Vorfall kommen konnte. Angeblich sollen bei der Betriebsimpfung zwei verschiedene Impf-Ärzte im Einsatz gewesen sein. Eine Verwechslung soll in weiterer Folge dazu geführt haben, dass die Spritzen mehrfach bei verschiedenen Impfungen zum Einsatz gekommen sind.
Ärztin freigestellt
Das Arbeitsmedizinische Zentrum (AMZ) der VAMED Management und Service GmbH in Kapfenberg, das die Abwicklung der Corona-Impfung der Mitarbeiter übernommen hat, bestätigte bislang nur "Hygieneprobleme" bei 60 Mitarbeitern, berichtete zuletzt der "Kurier". "Es wurden mögliche Mängel bei der Impfung mehrerer Personen festgestellt", wird der Vamed-Sprecher Ludwig Bichler im Bericht zitiert. Und weiter:
„"Die genaue Überprüfung hat ergeben, dass die ausführende Ärztin Impfmaterialien zum Teil falsch angewendet haben könnte."“
➤ Die Ärztin wurde laut Angaben des "Kurier" mittlerweile vom Dienst freigestellt.
FPÖ fordert rasche Klärung
Der Impfskandal schlug in den vergangenen Stunden große Wellen. Auch die FPÖ zeigte sich schockiert und fordert nun eine rasche Aufklärung des Vorfalls. Immerhin sei es nicht auszuschließen, "dass die im Verdacht stehende Ärztin auch anderswo Impfungen durchgeführt hat und es dort zu ähnlichen schweren Verfehlungen kam".
Zudem sieht die FPÖ den Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sowie Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß in der Pflicht, umgehend eine entsprechende Untersuchung des Falles zu veranlassen.
Zulassung entziehen
Hierzu würde die Partei nun "schriftliche Anfragen an beide Regierungsmitglieder einbringen, um eine möglichst hohe Transparenz bei der Aufklärung sicherzustellen" so FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.
Abgesehen davon wird – sofern sich alle Vorwürfe bestätigen – gefordert, der unter Verdacht stehenden Medizinerin neben strafrechtlichen Verfahren auch die Zulassung als Ärztin zu entziehen.