Österreich

Immer mehr Unfälle mit E-Scootern in Wien

Heute Redaktion
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Mit dem steigenden Angebot nehmen auch die Unfälle mit Elektroflitzern zu. In drei Monaten wurden alleine in Wien 200 Crashs gemeldet. Das ist der Grund.

Rund 6.500 E-Scooter von sechs verschiedenen Anbietern gibt es mittlerweile in Wien. Mit der Anzahl der Roller steigt auch die Anzahl der Unfälle. Laut einem Bericht des ORF werden alleine ins Donauspital im Schnitt jeden Monat zehn Rollerfahrer mit teils schweren Verletzungen eingeliefert. Der Grund ist simpel: das Gefahrenpotenzial der kleinen Leih-Flitzer wird vielfach unterschätzt.

"Die Hauptproblematik liegt im Bereich des Kopfes, es können schwere Kopfverletzungen sein. Aber auch im Bereich der unteren Extremitäten. Es kann ein Unterschenkel-, Oberschenkel oder Beckenbruch sein, wir haben alle diese Verletzungen in Zusammenhang mit E-Scootern schon gehabt", erklärt Mehdi Mousavi, Leiter der Unfallchirurgie im Donauspital, gegenüber "Wien heute".

"Wie Sturz aus 2,5 Meter kopfüber auf Beton"

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat es alleine im letzten Quartal 2018 rund 200 Unfälle mit den Elektro-Rollern gegeben. Vielen Scooter-Piloten mangle es demnach an Wissen und Erfahrung: "Wir haben leider festgestellt, dass noch sehr viele E-Scooterfahrer eigentlich gar nicht wissen, wo sie fahren dürfen und auch fahren können. Deshalb sind leider auch noch immer sehr viele auf Gehwegen und Gehsteigen unterwegs", wird Klaus Robatsch, der Leiter der Verkehrssicherheitsabteilung des KFV, zitiert.

E-Scooter können bis zu 25 Stundenkilometer erreichen und sind damit um ein Vielfaches schneller als jeder Fußgänger. Eine Kollision kann für alle Beteiligten schlimme Folgen haben. "Fährt man ungebremst in ein festes Hindernis sind 25 km/h wie der Sturz kopfüber von einem 2,5 Meter hohen Baum direkt auf Beton!", so Robatsch weiter.

Immer Helm tragen

Darum dürfen die Elektro-Roller nach der Novelle der StVO (mit Ausnahmen) nicht den Gehsteig befahren, sondern müssen Radwege benutzen. Ein Verstoß dagegen ist strafbar. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit appelliert deshalb in seinem Ratgeber für Scooter-Fahrer, Gehsteige zu meiden und immer einen Helm zu tragen.

Trotz aller Startschwierigkeiten boomt das Geschäft mit dem Verleih von E-Scootern. Das Roller-Angebot wird von den Kunden gut angenommen. Warum "Lime", "Bird" & Co. aber trotzdem massive Verluste einfahren, lesen Sie hier. (rcp)