Wien

Im "Bakhti" finden Mädchen mit Gewalterfahrungen Hilfe

In Rudolfsheim wurde Österreichs erstes "Zentrum für Empowerment" eröffnet. Angeboten werden Therapien und Beratungen, aber auch Theater und Yoga.

Heute Redaktion
Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der Autonomen Frauenhäuser, und Sozialminister Johannes Rauch eröffneten das Zentrum offiziell.
Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der Autonomen Frauenhäuser, und Sozialminister Johannes Rauch eröffneten das Zentrum offiziell.
BMSGPK/Iris Dorfegger

Gewalt an Frauen findet meist zu Hause statt. Die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote ist 2022 um sieben Prozent gestiegen. Mit einer Budgeterhöhung des Sozialministeriums wird nun auch das "Bakhti – Empowermentzentrum für gewaltbetroffene Mädchen" in Rudolfsheim gefördert, das jungen Frauen Hilfe bieten soll.

Name erinnert an getötete Afghanin

Das Zentrum in der Flachgasse (Rudolfsheim-Fünfhaus) richtet sich an 14 bis 21-jährige Frauen mit direkten oder indirekten Gewalterfahrungen. Der Name soll an jene junge Afghanin erinnern, die 2017 in Wien von ihrem Bruder getötet wurde – wir berichteten. Sie war zuvor in ein Krisenzentrum geflüchtet und hatte Anzeige gegen ihren Vater und ihren Bruder erstattet.

Das "Bakthi" bietet neben psychosozialer Beratung, Einzel- und Gruppen-Coachings bei häuslicher Gewalt beziehungsweise Partnergewalt auch Workshops an. Themen sind körperliche und psychische Gesundheit, Bildung, Armut und der Umgang mit Geld. In Exkursionen lernen die Jugendlichen verschiedene Angebote kennen. Damit soll der Selbstwert von jungen Menschen gestärkt werden. Austausch ist beim "Mädchencafé" möglich, auch Theater oder Yoga werden angeboten. 

Rauch: "Männergewalt ist ein Problem"

Räumlich getrennt bietet das Zentrum auch Unterstützung für Buben und junge Männer an. Prävention sei ein "Hebel", betonte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) bei der Eröffnung. Durch positive Vorbilder werde das Verständnis von respektvollem und wertschätzendem Umgang mit Mädchen gestärkt. "Männergewalt in Österreich ist ein Problem. Mir ist es wichtig, dieses Thema anzusprechen, Bewusstsein zu schaffen, hinzuschauen. Darüber hinaus setzen wir ganz konkrete Maßnahmen für die Betroffenen. Daher brauchen wir Zentren wie das 'Bakhti' - um Jugendlichen den Raum zu geben, über erlebte Gewalt zu sprechen, um sie zu stärken, um ihnen zu zeigen, dass ein gewaltfreies Leben möglich ist”, so Rauch.

"Das Zentrum widmet sich vor allem Jugendlichen, die häusliche Gewalt miterleben müssen und derzeit kaum Unterstützung erhalten. Es soll dazu beitragen, diese Versorgungslücke zu schließen und zum Empowerment und zur Stärkung von jungen Mädchen aber auch Burschen beitragen“, ergänzt Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der Autonomen Frauenhäuser. Mehr Infos unter www.bakhti.at

Hilfe für Frauen (rund um die Uhr)

Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555

Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

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