Niederösterreich
Illegales Lagerfeuer! Feuerwehr musste Wald absuchen
In einem Großteil von NÖ gilt derzeit die Waldbrandverordnung. Beim historischen Amphitheater in Maria Enzersdorf wurde dennoch gezündelt.
Bereits in den frühen Frühlingsmonaten erließ eine Bezirkshauptmannschaft nach der anderen Waldbrandverordnungen. Der Grund: Die Böden sind zu trocken. Heftige Gewitterzellen mit Platzregen wie in den letzten Wochen helfen wenig, um die Situation zu entschärfen – im Gegenteil, sie führen eher zu Überschwemmungen, weil der harte, trockene Boden die Mengen an Wasser gar nicht aufnehmen kann.
Wo gilt die Waldbrandverordnung?
In den Bezirken Bruck/Leitha, Amstetten, Baden, Gmünd, Gänserndorf, Hollabrunn, Horn, Korneuburg, Krems, Mödling, Melk, Mistelbach, Neunkirchen, St. Pölten, Scheibbs, Tulln, Wiener Neustadt und Waidhofen/Ybbs.
Im Bereich des Waldes sowie in Waldrandnähe ist also das Entzünden von offenem Feuer, aber auch das Wegwerfen einer Zigarette oder das Hantieren mit Feuerzeugen streng verboten. Die Strafen sind mittlerweile empfindlich hoch – bis zu 7.270 Euro muss man bei Verstößen löhnen.
Das hielt aber Unbekannte in der Nacht auf Mittwoch nicht ab, im Föhrenwald von Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) zu zündeln.
Anrainer der Fürstenstraße nahmen Brandgeruch wahr und alarmierten sofort die Feuerwehr. Die musste die Brandstelle aber erst einmal finden – gar nicht so einfach bei Dunkelheit. Also wurde jeder Zentimeter rund um die berühmte Burg Liechtenstein abgesucht. Mit Autos und zu Fuß.
"Der Einsatzleiter teilte die Mannschaft auf drei Fahrzeuge auf um eine flächendeckende Suche zu ermöglichen, so rückte das Kommandofahrzeug direkt in das Waldgebiet am Liechtenstein aus, während sich das Vorausfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug zur Adresse der Alarmierung in der Fürstenstraße begaben. Da aus den Fahrzeugen auf den ersten Blick kein Brand feststellbar war, wurde ein Teil des Waldgebiets zu Fuß begangen und abgesucht", berichtet die Feuerwehr Maria Enzersdorf.
Suche lief 90 Minuten
Beim historischen Amphitheater fand man dann schließlich das illegale Lagerfeuer, das noch gloste. Die Übeltäter waren zu diesem Zeitpunkt bereits über alle Berge.
"Zur Beweisaufnahme wurde die Polizei hinzugezogen und anschließend Nachlöscharbeiten mithilfe eines Löscheimers durchgeführt", heißt es seitens der Florianis. Eineinhalb Stunden war man im Wald unterwegs, um das illegale Lagerfeuer zu finden und ablöschen zu können.
Was ist das Amphitheater?
Das Amphitheater ist eine künstliche Ruine im Föhrenwald am Kalenderberg, im Jahre 1810 von Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein als Aussichtswarte erbaut. Der Entwurf stammt von Joseph Hartmuth. Er verwendete Stilelemente des römischen Kolosseums: eine halbkreisartige Bogenform bestehend aus 16 von Massivpfeilern und dorischen Säulen getragenen Gewölbebögen und zwei Türmen. Durch einen der Türme konnte man über eine Steintreppe auf die Mauerkrone gelangen.
Inzwischen überragen die Föhren das Bauwerk, der Aufgang wurde längst aus Sicherheitsgründen abgemauert.
Quelle: mariaenzersdorf.gv.at