Aufregung um Sager

"I kanns ja ned daschlogn" – Eklat um Bürgermeister

Klaus Schneeberger stellte sich dem Podcast "Du hast die Wahl". Eine Aussage des VP-Bürgermeisters sorgt nun für hitzige Debatten.

Sarah Marie Piskur
"I kanns ja ned daschlogn" – Eklat um Bürgermeister
Erst letzte Woche präsentierte Schneeberger seine Kampagne. Nun gehen um seine Aussagen in einem Podcast die Wogen hoch.
Tobi Hübl

Es sollte ein ruhiges Interview anlässlich der Gemeinderatswahlen am 26. Jänner werden. Für Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) zieht der Podcast "Du hast die Wahl" (vom Medienprojekt Triebwerk) nun aber eine Welle der Empörung nach sich.

In dem rund einstündigen Podcast ging es für Schneeberger um diverse Themen. Neben Ostumfahrung und FPÖ war auch Integration ein wichtiger Punkt. Denn: Rund 38 Prozent der Wiener Neustädter haben Migrationshintergrund.

Zunächst sprach Schneeberger noch über ein Projekt, das im Frühjahr starten soll: Hausordnungen an Schulen sollen zusammen mit Eltern so umgeschrieben werden, dass an den Schulen nur noch Deutsch gesprochen werden darf – auch in den Pausen und am Gang.

"Nur drei haben Aufgezeigt"

Dann erzählte Schneeberger von einem Schulbesuch, der ihm schließlich Kritik diverser Parteien und Politiker einbrachte. Er hätte danach gefragt, welche Kinder zu Hause Deutsch sprechen würden. Lediglich drei Kinder hätten aufgezeigt.

"Was soll die Politik da machen? Was soll ein Bürgermeister da tun?", fragte Schneeberger in die Runde und sagt: "I kanns' ja ned daschlogn" (Ich kann sie ja nicht erschlagen).

"Skandalöse Wortentgleisung"

Diese Aussage rief die Grünen Wiener Neustadt auf den Plan. Stadträtin Selina Prünster kritisiert die Worte des VP-Bürgermeisters scharf: "Diese Aussage ist nicht nur widerwärtig und eines Bürgermeisters unwürdig, sie zeigt auch die Verachtung, die Schneeberger gegenüber Menschen hegt, die nicht österreichischer Herkunft sind", so Prünster.

Solche Aussagen würden lediglich zur Spaltung der Gesellschaft beitragen und "sabotieren jegliche Bemühungen um Integration", verdeutlicht die grüne Stadträtin. Deshalb kritisiere sie die Aussage nun öffentlich.

Schneebergers Wortwahl sei laut Prünster nicht nur abstoßend, sondern auch gefährlich. "Als Bürgermeister sollte er ein Vorbild sein und Brücken bauen, statt Gräben zu vertiefen. Solche Aussagen sind völlig inakzeptabel".

Volkspartei NÖ verortet "Wortklauberei"

In einer Stellungnahme bekommt der Stadtchef Rückendeckung von der Volkspartei Niederösterreich. Matthias Zauner, Klubobmann der VP-Wiener Neustadt und ÖVP Landesgeschäftsführer betont kritisch: "Die Grünen picken sich eine - zugegebenermaßen flapsige - Wortwahl aus der Mitte eines einstündigen Podcast".

Laut Zauner müsse man das ganze Interview mit der Problembeschreibung im Integrationsbereich hören. Dann werde schnell klar, "dass die Kritik der Grünen an den Haaren herbeigezogen ist", so Zauner gegenüber der APA.

Die Podcast-Folge der Jugendmagazins "Die Klette" in Zusammenarbeit mit dem Triebwerk Medienlabor war am 9. Jänner 2025 erschienen und beschäftigt sich mit den anstehenden Gemeinderatswahlen am 26. Jänner.

Alle Folgen – auch jene mit Bürgermeister Schneeberger – können HIER nachgehört werden. In den einzelnen Folgen werden die Spitzenkandidaten aus Wiener Neustadt interviewt und den Menschen eine fundierte Basis für ihre Wahlentscheidung bieten.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) sorgte in einem Podcast-Interview mit einer umstrittenen Aussage über Kinder mit Migrationshintergrund für Empörung.
    • Während die Grünen seine Wortwahl als spaltend und unwürdig kritisieren, verteidigt die Volkspartei Niederösterreich ihn und spricht von einer überzogenen Reaktion auf eine flapsige Bemerkung.
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