Welt
Hunderte Unfälle – Eisregen fordert bereits Todesopfer
Eisregen und Schneefall haben im Süden Deutschlands bereits zu hunderten Unfällen geführt, auch Menschen kamen ums Leben.
Eine besonders prekäre Wetterlage hält weite Teile Österreichs und auch Deutschlands in Atem. Die Temperaturen pendeln durch einen Warmluftvorstoß um den Gefrierpunkt – es ist zu warm für Schnee, aber schon so kalt, dass der Niederschlag auf dem Boden zu gefährlichem Glatteis wird.
In der Nacht auf Freitag soll es den Einschätzungen mehrerer Meteorologen in Ober- und Niederösterreich besonders brenzlig werden. "Es wird oft spiegelglatte Straßen und Gehwege geben", warnen die Meteorologen des Dienstes Kachelmannwetter. Der "fette Eisregen-Streifen" erstreckt sich aber auch bis tief hinein nach Bayern und Baden-Württemberg:
Deutscher rutscht aus und stirbt
Doch schon in der Nacht auf Donnerstag bekamen es die Bewohner an der Alpennordseite mit dem gefährlichen Glatteis zu tun. Im oberbayrischen Murnau, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, nur wenige Kilometer nördlich der österreichischen Grenze, ist ein Mann auf einem vereisten, leicht abschüssigen Gehsteig ausgerutscht und durch den Sturz ums Leben gekommen.
Weil der 79-Jährige bewusstlos war, wurden zunächst von Ersthelfern und anschließend vom Rettungsdienst und Notarzt Reanimationsmaßnahmen eingeleitet, berichtet die Polizei. Der Mann sei anschließend unter einer laufenden Reanimation ins Unfallklinikum Murnau eingeliefert. Trotz der sofort eingeleiteten Maßnahmen sei er gegen 12 Uhr vorstorben. Ob aufgrund der Streupflicht ein Fremdverschulden vorliegt, ist noch Gegenstand der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Hunderte Unfälle in Deutschland
Wie "Focus" berichtet, blieb das leider nicht das einzige wetterbedingte Unglück. In Bayern und Baden-Württemberg kam es aufgrund von Glatteis und Schneegestöber in dieser Woche bereits zu hunderten Verkehrsunfällen. Zahlreiche Menschen seien dabei verletzt worten. Der Sachschaden gehe nach ersten Angaben der Polizeipräsidien bis zum Donnerstag in die Millionen. Rettungskräfte kamen mancherorts an ihre Grenzen.
Schulbusse kollidierten
So waren etwa bei Pegnitz im Landkreis Nürnberg zwei Schulbusse vermutlich aufgrund der winterlichen Fahrbahnverhältnisse kollidiert. Einer der Busse wurde dabei in den Gegenverkehr gedrückt, krachte dort mit dem VW-Polo einer Familie. Eine 18-jährige Pkw-Insassin sowie ein 13-Jähriger aus einem der Schulbusse mussten verletzt in Krankenhäuser gebracht werden.
Tödlicher Autobahn-Crash
Auf der A9 bei Berg in Oberfranken geriet ein Mann Donnerstagvormittag mit seinem Audi ins Schleudern und knallte gegen einen Lkw. Ein Volkswagenfahrer aus Thüringen konnte den Unfallautos nicht mehr ausweichen und krachte frontal in das Heck des Lasters und wurde darunter eingeklemmt.
Der 81-Jährige im VW erlitt bei dem Zusammenstoß tödliche Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle. Der Gesamtschaden beläuft sich auf geschätzte 50.000 Euro, die Fahrbahn Richtung München musste rund fünf Stunden gesperrt werden.