Ukraine

"Hunderte russische Opfer" bei Explosionen in Melitopol

In der russisch besetzten Stadt Melitopol in der Ukraine hat es laut dem Exil-Bürgermeister Ivan Fedorow zwei schwere Explosionen gegeben.

In der von Russland besetzten Stadt Melitopol soll es zu schweren Explosionen gekommen sein.
In der von Russland besetzten Stadt Melitopol soll es zu schweren Explosionen gekommen sein.
REUTERS (Archivbild)

Ivan Fedorow vermeldet am Montag in einem TV-Interview, dass womöglich "Hunderte russische Soldaten" ums Leben gekommen sind, wie der "Kyiv Independent" berichtet. "Die russischen Verluste durch die Angriffe gehen in die Hunderte, doch der ukrainische Generalstab wird dazu noch genauere Informationen bereitstellen", sagt Fedorow. "Es ist ein höllisches Wochenende für die Besatzer, so wie die ganze letzte Woche die Hölle war." Melitopol ist eine Stadt im Südosten der Ukraine mit 150.000 Einwohnenden. Zwei Tage nach Ausbruch des Krieges wurde die Stadt von der russischen Armee eingenommen.

Seither greift die Ukraine die Besatzer in der Stadt immer wieder mit verschiedenen Mitteln an, etwa Raketenangriffen oder Sabotageakten. Umgekehrt wird die Situation für die in Bachmut ausharrenden Ukrainer immer dramatischer. Russland lässt Truppen ohne Ende gegen die fast vollkommen zerstörte Stadt anrennen. In dieser Phase kommen nun Drohungen gegen Wladimir Putin aus den eigenen Reihen. "Wenn sich Wagner jetzt von Bachmut zurückzieht, bricht die ganze Front zusammen", droht Wagner-Anführer Jewegni Prigoschin in einem kürzlich veröffentlichten Video.

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    Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
    Im Februar 2023 hatte Putins Invasionsarmee noch eine "epische Panzerschlacht"...
    Evgeniy Maloletka / AP / picturedesk.com

    Die Aussage dürfte wohl im Zusammenhang mit Berichten stehen, wonach die Wagner-Söldner zuletzt keine Munition mehr erhalten haben sollen. Zuletzt sprach Prigoschin noch davon, dass Bachmut von den Söldnern praktisch umzingelt sei – die Kehrtwende dürfte nun ein Versuch sein, Druck auf Wladimir Putin auszuüben, damit die Versorgung der Wagner-Truppen mit Munition und anderen dringend benötigten Gütern wiederhergestellt wird.

    "Momentan versuchen wir den Grund herauszufinden: Ist es nur Bürokratie oder ist es Verrat?", sagt Prigoschin im Video ominös. Wenn man sich zurückziehe, werde man als die Leute in die Geschichtsbücher eingehen, die den Krieg verloren haben. Der unterschwellige Appell an Putin zeigt einmal mehr: In der russischen Elite ziehen derzeit bei weitem nicht alle am selben Strang. Während Putin versucht, die Macht Prigoschins zu begrenzen, setzt dieser darauf, die russische Armee als ineffektive Truppe darzustellen, die dringend auf die Unterstützung der Wagner-Söldner angewiesen sind.

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