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"Hunderte Liter Regen" – Lage in Kroatien kritisch
Die bedrohliche Wetter-Lage in Kroatien spitzt sich weiter zu. Für die kommenden Tage werden weitere Regenfälle und heftige Überschwemmungen erwartet.
Heftige Regenschauer führen in der kroatischen Region rund um die Touristenstadt Zadar weiterhin zu schweren Überschwemmungen. Armee und Rettungskräfte stehen bereits seit Tagen im Dauereinsatz, pumpen überflutete Häuser aus und füllen Sandsäcke.
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Laut Meteorologen spitzt sich die Lage auch in den kommenden Tagen weiter zu. In manchen Orten werden innerhalb weniger Stunden hundert Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Der Wasserstand des Flusses Zrmanja erreichte gestern mit 302 Zentimetern einen historischen Höchstwert – der bisherige Höchstwert wurde dabei um satte 39 Zentimeter übertroffen.
Im kleinen Dorf Gračac fielen in den vergangenen fünf Tagen bis zu 425 Liter Regen pro Quadratmeter. Die kroatischen Behörden verhängten den Ausnahmezustand und entsendeten eine große Anzahl an Soldaten und weiteren Hilfskräften in die Region.
Innenminister stattet Region einen Besuch ab
Der kroatische Innenminister Davor Božinović gab trotz der düsteren Prognosen für die kommenden Tage im Rahmen eines Besuchs in Gračac vorsichtig Entwarnung. "Trotz Bedenken hinsichtlich der ungünstigen Wettervorhersage verlief die Nacht in Obrovac ohne neue größere Probleme. Alle Rettungsdienste setzen ihre Bemühungen fort, Schäden zu verhindern und für die Sicherheit der Einwohner zu sorgen. Bisher gibt es keine Verletzten", schrieb der Politiker auf Twitter.
Wasserwellen aus Flüssen bereiten Grund zur Sorge
Aufgrund der Wetter-Prognosen werden in der Region Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt. Vor allem aus den Flüssen Save, Kupa und Una werden in den kommenden Tagen weitere große Wasserwellen erwartet. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Stunden zusätzliche Kräfte aus dem kroatischen Bundesheer in die Region entsandt.
Auch im Nachbarland Bosnien Herzegowina beobachtet man die Entwicklungen in Kroatien mit großer Sorge. Die Region Una-Sana kämpfte ebenfalls in den vergangenen Tagen mit heftigen Überschwemmungen. Zahlreiche Häuser und Straßen wurden überflutet, die Wasserstände aller Flüsse in dem Kanton stellen die Einsatzkräfte vor große Probleme.