Österreich
HTL-Schüler tötete Vater: Prozess am 14. März
Noch zwei Monate müssen Johannes S. (18) und seine Familie warten. Am 14. März 2018 wird er in Korneuburg sein Urteil bekommen – er hatte im Streit seinen Vater getötet.
Es war eine der spektakulärsten Bluttaten der letzten Jahre in NÖ und in der Folge ein juristischer Krimi: Am 4. August, einem heißen Hochsommertag, hatte HTL-Schüler Johannes S. (18) seinen tyrannischen Vater (59) im Streit um den Wert eines Holzstückes getötet. Der Bursche wurde in U-Haft genommen, bei der Tatrekonstruktion kam der 18-Jährige (vertreten von Anwalt Martin Preslmayr) jedoch frei. Der Jurist und der Schüler konnten glaubhaft versichern, dass der Herzstich nicht mit Vorsatz passiert war ("Heute" berichtete).
Dass es zu einer Anklage kommen wird, war jedoch klar - von Notwehrüberschreitung bis Mord war theoretisch alles möglich. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg entschied im Dezember auf Anklage wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang - Strafrahmen bis zu 15 Jahre Haft (Anm.: bei Mord wird bei jungen Erwachsenen sowohl die Mindest- als auch die Höchststrafe verringert, bei Körperverletzung mit Todesfolge, welches ja der weit geringere Tatvorwurf ist, entfällt zwar die Mindeststrafe, nicht jedoch die Höchststrafe).
Jetzt ist auch der Prozesstermin fix: Am Mittwoch, den 14. März 2018, am Landesgericht Korneuburg. Seine Familie steht voll hinter dem 18-Jährigen - die Mutter (ergo Witwe) wird beim Prozess dabei sein. Richter wird Rainer Klebermaß sein.
Anwalt Martin Preslmayr wird alles tun, um für den 18-Jährigen einen Freispruch bzw. ein mildes Urteil zu erreichen, denn der renommierte Anwalt ist überzeugt: "Mein Mandant hatte Todesangst, es war eine hochdynamische Situation. Johannes dachte damals selbst, er müsse jetzt sterben."
(Lie)