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HPV-Impfung: Hunderte Krebsfälle vermeidbar
Infektionen mit bestimmten Viren, Bakterien und Parasiten gelten als eine der größten und vermeidbaren Ursachen von Krebs. In Österreich gilt dies vor allem für die Humane Papillomaviren (HPV), neben tausenden Krebsvorstufen könnten laut einer Schätzung der Österreichischen Krebshilfe 700 Krebsfälle vermieden werden. Das kostenlose nationale Kinderimpfprogramm Österreichs wird um eine weitere Stufe ausgebaut: Wie Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) bekannt gab, können sich Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr mit Februar 2014 im Rahmen des Schulimpfprogrammes in der vierten Klasse Volksschule gratis gegen HPV (Humane Papilloma-Viren) immunisieren lassen.
Infektionen mit bestimmten Viren, Bakterien und Parasiten gelten als eine der größten und vermeidbaren Ursachen von Krebs. In Österreich gilt dies vor allem für die Humane Papillomaviren (HPV), neben tausenden Krebsvorstufen könnten laut einer Schätzung der Österreichischen Krebshilfe 700 Krebsfälle vermieden werden. Das kostenlose nationale Kinderimpfprogramm Österreichs wird um eine weitere Stufe ausgebaut: Wie Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) bekannt gab, können sich Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr mit Februar 2014 im Rahmen des Schulimpfprogrammes in der vierten Klasse Volksschule gratis gegen HPV (Humane Papilloma-Viren) immunisieren lassen.
Die Durchimpfungsrate liegt in Österreich derzeit - nicht zuletzt wegen des recht teuren Impfstoffes - allerdings bei nur zwei Prozent. In Schottland oder auch Ruanda sind hingegen bereis mehr als 90 Prozent der Menschen gegen HPV immunisiert.
Humane Papillomviren werden über die Haut bzw. die Schleimhäute vorwiegend bei Sexualkontakten übertragen. Man rechnet damit, dass sich mehr als 70 Prozent aller Menschen im Lauf ihres Lebens mit dem Virus infizieren, in den meisten Fällen ohne Krankheitssymptome. Einige der über 100 HPV-Typen können allerdings zu Krebs führen - in erster Linie zu Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, aber auch zu Tumoren im Mund-Rachen-Bereich bei beiden Geschlechtern.
In Österreich gibt es laut Schätzungen jährlich 700 vermeidbare Krebsfälle, die durch HPV ausgelöst wurden, dazu kommen 3.000 verhinderbare Operationen wegen Krebsvorstufen am Gebärmutterhals sowie 15.000 Fälle an Genitalwarzen. Zwischen 50.000 und 60.000 Frauen in Österreich bekommen pro Jahr nach einem Krebsabstrich beim Gynäkologen einen verdächtigen Befund, was Vorstufen zu Gebärmutterhalskrebs oder eine eventuelle Erkrankung betrifft.
70 % der Fälle wären vermeidbar
Das könnte durch die Impfung deutlich verringert werden. Zum Beispiel könnte die Impfung rund 70 Prozent der Fälle von Zervixkarzinomen verhindern. Zervix-Karzinome stellen weltweit die zweithäufigste Krebsform und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Frauen dar. Die Vakzine wurde weltweit bereits mehr als 100 Millionen Mal verwendet.
Zuletzt wurde die positive Auswirkungen der Immunisierung in Dänemark dokumentiert, wo mittlerweile mehr als 90 Prozent der jungen Frauen gegen das Human Papilloma Virus (HPV) geimpft sind. Binnen drei Jahren - von 2008 auf 2011 - sank bereits die Zahl der ebenfalls durch das Virus hervorgerufenen Genitalwarzen-Fälle bei Frauen drastisch. "Wir beginnen die Wirkung der HPV-Impfung auf Ebene der Bevölkerung zu sehen", erklärte die dänische Expertin Susanne Kjaer, die sich seit vielen Jahren mit dem Problem beschäftigt.
Humane Papilloma-Viren (HPV) sind eine Gruppe von Viren, welche die menschliche Haut- und Schleimhautzellen infizieren und dabei gutartige warzenähnliche Hautveränderungen, aber auch Karzinome, verursachen können. Einige HPV-Typen, die durch direkten körperlichen Kontakt, wie etwa beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, gelten als Ursache für die Entwicklung bösartiger Tumore.
Als erstes Land in Europa wird die Gratis-Impfung in Österreich sowohl für Mädchen als auch für Buben angeboten werden