Oberösterreich

Herzkrankes Opfer von Raub – "Hatte zwei Stunden Angst"

Es war eine brutale "Home-Invasion" im Dezember 2022. Nun saß einer der mutmaßlichen Täter vor Gericht. "Ich war nur der Fahrer", verteidigte er sich. 

Der 30-Jährige wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der 30-Jährige wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Heute

In den frühen Morgenstunden des 15. Dezember 2022 sollen drei Männer in Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung) in das Einfamilienhaus eines 57-Jährigen eingebrochen sein und ihn brutal beraubt haben. Am Dienstag saß einer davon schließlich in Linz vor Gericht. Die zwei weiteren Verdächtigen sind noch auf der Flucht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen – er besitzt sowohl die moldawische als auch die rumänische Staatsbürgerschaft – schweren Raub und Freiheitsentziehung vor. "Die Beweislage zeichnet ein sehr deutliches Bild, dass es sich bei dem Angeklagten um einen der drei mutmaßlichen Täter handelt", so die Anklagebehörde. 

Der Verdächtige beteuerte allerdings, er sei nur der Fahrer gewesen. "Ich bin als Chauffeur dorthin bestellt worden und habe im Auto geschlafen, bis die beiden wieder zurückkamen. Wenn ich das gemacht hätte, dann würde ich es auch zugeben", sagte er.

Der Mann hielt sich als Fahrer seit Ende 2022 in Österreich auf. Er habe vor seiner Haft für einen der zwei weiteren Verdächtigen gearbeitet.

Zwei Stunden voller Angst

Der 57-Jährige musste zwei Stunden voller Angst erleben. Gegen drei Uhr Morgens sei er am 15. Dezember plötzlich von maskierten Männern geweckt worden. Sie forderten Wertsachen. Laut Staatsanwaltschaft sind die drei extrem brutal vorgegangen. Sie hätten das Opfer mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt.

Einer davon soll den Mann auch immer wieder mit einem Küchenbeil bedroht haben. "Wo ist Gold, wo ist Geld, dann gehen wir weg", habe er immer wieder gesagt, berichtete das Opfer. Die beiden anderen hätte derweil sein Haus durchsucht.

"Konnte nicht mehr sprechen"

Der 57-Jährige war so erschrocken gewesen, dass er nicht mehr sprechen konnte, sagte er. "Ich konnte nicht mehr richtig atmen. Ich dachte, ich ersticke jetzt. Ich hatte 2020 eine Herzoperation. Ich habe mich auch nicht getraut, zu schreien, weil ich dachte, das könnte mein letzter Schrei sein", schilderte das Opfer. 

Die Verdächtigen sind schließlich auch fündig geworden. Ganze 45.000 Euro sollen die drei dem Mann geraubt haben und damit geflüchtet sein. Dass der Mann das Geld irgendwann wiedersieht, ist laut dem Staatsanwalt eher unwahrscheinlich. 

Verkehrsunfall führte zu mutmaßlichen Tätern

Bei den Ermittlungen hatte die Polizei Glück im Unglück. Die drei mutmaßlichen Täter hinterließen am Tatort Reifenspuren im Schnee und sind 13 Kilometer vom Tatort entfernt in einen Crash geraten. Der weitere Unfallbeteiligte meinte: "Sie waren zu dritt, haben sich für mich überhaupt nicht interessiert. Sie haben viel mehr versucht, das Auto wieder fahrtüchtig zu machen."

Die Polizei verglich schließlich die Reifenspuren vom Tatort mit jenen am Unfallort. Sie stimmten überein und gehörten zu dem Fahrzeug des nun Angeklagten.

Flucht nach Moldawien

Danach gelang den drei Männern die Flucht nach Moldawien. Der 30-Jährige hielt sich später in Rumänien auf und wurde nun ausgeliefert. Laut Staatsanwaltschaft sind die beiden anderen Verdächtigen in Moldawien und in Großbritannien. Man bemühe sich auch hier um eine Auslieferung.

Der Angeklagte hat außerdem ein langes Sündenregister: Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich hatte er wegen einschlägiger Delikte schon mit dem Gericht zu tun. 

Der Schöffensenat befand den Rumänen schließlich für schuldig. Der 30-Jährige wird für sieben Jahre hinter Gitter wandern.

Als erschwerend wertete der Richter die zwei einschlägige Vorstrafen und das Zusammentreffen von einem Verbrechen und einem Vergehen.

Sieben Jahre Haft

Der Mann nahm das Urteil nicht gut auf. Er senkte und schüttelte immer wieder den Kopf. Er erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Das Urteil ist nicht rechtskräftig und für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Raubprozess! Bub (12) in 450 €-Sneakers vor Gericht

Der 12-Jährige aus gut betuchtem Haushalt war Ende Juni mit der Ex-Freundin seines Bruders (14) auf Shoppingtour auf der Mariahilfer Straße. Der 12-Jährige hatte dabei 600 Euro in bar eingesteckt, zur Shoppingtour hatte die Ex auch noch zwei Burschen (14) via Socials eingeladen - der 12-Jährige hatte mit den beiden Überraschungsgästen weniger Freude.

Denn der Syrer und der Österreicher mit tunesischen Wurzeln sollen den 12-jährigen Österreicher eingeschüchtert und bedrängt haben und dem jüngeren Opfer schließlich 300 Euro abgenommen haben. Der Vater des 12-Jährigen erstattete Anzeige, die beiden 14-Jährigen mussten wegen Raubes vor Gericht.

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