Wien Energie
Hol dir dein Geld! Letzte Chance für Ausgleichszahlung
Im Streit um eine Tarifumstellung hat sich die Wien Energie zu einer Ausgleichszahlung verpflichtet. Diese kann noch bis Sonntag beantragt werden.
Noch bis Sonntag können Ausgleichszahlungen beantragt werden, zu denen sich die Wien Energie verpflichtet hat. Gekommen ist es dazu durch einen Streit um eine Tarifumstellung im September 2022.
270.000 Kunden beantragten Ausgleichszahlung bereits
Rund 270.000 Kunden haben bisher eine Ausgleichszahlung der Wien Energie erhalten, so der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal. "Im Schnitt erhielten die Kunden pro Zählpunkt für Strom etwa 55 Euro und für Erdgas 138 Euro. Wobei man unterscheiden muss: Jene, die zugestimmt haben, bekommen etwas weniger", sagte Stefan Schreiner, Leiter der Abteilung Aktionen im VKI.
Es werde geschätzt, dass ca. 400.000 bis 500.000 Kunden Anspruch auf die Zahlung haben. Dass aber tatsächlich bereits über ein Viertelmillion an der Aktion teilgenommen habe, sei außergewöhnlich. "Bei bisherigen Rückerstattungsaktionen von Energieanbietern war die Zahl teilweise deutlich geringer", so Schreiner. Ein Antrag auf Ausgleichszahlung kann noch bis Sonntag (30. Juni) gestellt werden.
Automatische Tarifumstellung
Im September 2022 wurde von Wien Energie eine Preiserhöhung im Tarif "Optimat" durchgeführt. Zugleich erfolgte eine Umstellung auf den Tarif "Optima Entspannt". Der Anlass für Preissteigerung und Umstellung sollen die Energiepreise von Strom und Gas im "Optima" Tarif gewesen sein, die sich zu dieser Zeit verdoppelt haben sollen. Darauf folgten zahlreiche Beschwerden beim VKI.
Der Grund der Beschwerde war, dass die Kunden automatisch in den neuen Tarif umgestellt wurden, wenn sie nicht widersprachen. Der Tarif "Optima Entspannt" war zwar günstiger als der Tarif "Optima" nach der Preisanpassung, jedoch teurer als der davor angebotene Tarif "Optima".
VKI führte erfolgreiche Klage
Im Oktober 2022 ging der VKI mittels Verbandsklage gegen den Energieanbieter Wien Energie vor. Dieser vertrat den Standpunkt, dass die Umstellung rechtlich zulässig und angesichts exponentiell gestiegener Beschaffungskosten infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine alternativlos war.
Trotz unterschiedlicher Rechtsauffassung erarbeiteten der VKI und die Wien Energie gemeinsam eine Lösung. Betroffene Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten auf Antrag eine verbrauchsabhängige Ausgleichszahlung.