Wirtschaft

Hohe Energiekosten – Bäcker wissen nicht mehr weiter

Die hohen Preise für das Leben sind nun auch für den Handel zu einem großen Problem geworden. Mehrere Unternehmen schreien nach Hilfe.

Tobias Kurakin
Die hohen Kosten sind auch für die Bäckerbranche eine große Belastung.
Die hohen Kosten sind auch für die Bäckerbranche eine große Belastung.
FrankHoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die Energiepreise schießen durch die Decke. Steigende Strompreise und Heizkosten setzen aber nicht nur den Bürgern vermehrt zu. Auch immer mehr Lebensmittelhersteller und Händler sehen sich ob der hohen Preise einer großen Herausforderung gegenüber.

Stromrechnung über einer Million Euro

Francesco Francese, der Besitzer einer süditalienischen Konservenfabrik, hat am Donnerstag seine Stromrechnung offengelegt. Mittlerweile muss der Unternehmer eine Million Euro für Strom bezahlen, fast zehnmal so viel wie noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2021.

Auch österreichische Unternehmen sind mittlerweile stark von den hohen Kosten betroffen. Michael Bruckner, Obmann der Backbranche, sagt, dass kleinere Anbieter nun schon bis zu 150.000 Euro jährlich für ihren Strom zahlen müssen. Zudem sind die Preise für Rohstoffe wie Öle, Butter, Mehl, Saaten ebenfalls stark gestiegen. Das Personal erwarte sich im Herbst darüber hinaus eine saftige Lohnerhöhung.

"Wie soll man das je verdienen?", fragt sich Bruckner im "Standard" und sieht ein großes Problem auf kleine Betriebe zukommen. Letztes Jahr hätten die Energiekosten noch drei bis vier Prozent der Gesamtkosten ausgemacht, heuer sind sie schon doppelt so hoch.

Während Bruckner nun ein breitflächiges Bäckersterben befürchtet, ist davon auszugehen, dass weitere Betriebe unter den hohen Kosten leiden werden. Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbands, geht davon aus, dass die Einkaufsstraßen in den Städten bald leer werden könnten.

Gewerbe und Handel drängen nun die Regierung darauf, auch ein Entlastungskonzept für sie zu beschließen. Eine mögliche Lösung wäre der Vorschlag von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr. Demzufolge soll ein gewisser Preis für den Stromverbrauch vom Staat übernommen werden, während der Rest zu den Marktpreisen abgegolten wird.

Das WIFO hält jedoch nichts von der Forderung der Unternehmen. Diese könnten nämlich, so die Argumentation, anders als Private, ihre Mehrkosten an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Die Unternehmer fühlen sich nun in Stich gelassen. Sollte sich nicht bald etwas ändern, würde das Überleben vieler Betriebe auf der Kippe stehen, sagen Branchenvertreter.

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