Niederösterreich

Höllental-Waldbrand – jetzt kommt Hilfe aus Italien  

Der Waldbrand, der seit Montag in der Gemeinde Reichenau an der Rax wütet, konnte noch immer nicht gelöscht werden.

Teilen
Die Feuerwehr steht im Höllental im Dauereinsatz.
Die Feuerwehr steht im Höllental im Dauereinsatz.
EINSATZDOKU / APA / picturedesk.com

Die Wettervorhersage für das kommende Wochenende bereitet den Einsatzkräften Sorgen. Denn der teils stürmische Südostwind könnte die Flammen noch weiter anfachen. Bei der Waldbrandsituation in Hirschwang (Gemeinde Reichenau a.d. Rax im Bezirk Neunkirchen) gibt es weiterhin keine Entspannung der Lage.

Satellitenbild vom Freitag, den 29. Oktober (Rot = Waldbrand)
Satellitenbild vom Freitag, den 29. Oktober (Rot = Waldbrand)
ESA, Sentinel Hub.

Nach Angaben der Einsatzkräfte vor Ort sind in der vergangenen Nacht neue Brandherde entstanden. Im steilen Gelände flammten immer wieder neue Glutnester auf, die Lage sei aber unter Kontrolle.

Wind spannt die Lage zusätzlich an

Sorgen bereitet den Löscheinsatzkräften die Wettevorhersage für das Wochenende, im Vorfeld eines Tiefs über Westeuropa kommt der Alpenraum in einer föhnigen Südströmung zu liegen. Am Alpenostrand wird damit kräftiger, teils auch stürmischer Wind aus südlichen Richtungen erwartet.

Wind- und Niederschlagsprognose an der Wetterstation auf der Rax
Wind- und Niederschlagsprognose an der Wetterstation auf der Rax
UBIMET

Für die Waldbrandsituation vor Ort bedeutet das nichts Gutes, weil die Brandausbreitung im steilen Gelände durch Düseneffekte und Hitzekonvektion begünstigt wird. Mit dem kräftigen Wind kann es, je nach Brandsituation, auch zum Funkenflug, also dem Übergreifen der Feuerfunken vor die eigentliche Feuerfront und damit zu sog. Sekundärbränden kommen.

Die Vorgeschichte

Wichtig für die Brandgefährdung ist unter anderem die Vorgeschichte. Wenn man sich die Niederschlagsabweichung zum Klimamittel anschaut, dann wird ersichtlich, dass in ganz Österreich der Herbst bisher zu trocken ausgefallen ist. In der betroffenen Region ist die Niederschlagsbilanz sogar deutlich negativ, etwa 65 % des Niederschlags fehlen hier auf eine ausgeglichene Bilanz. Besonders trocken war hier der September mit dem Defizit von 71 % – von den üblichen 97 l/m² (Mittel 1981-2010) sind nur 28 l/m² gefallen!

Niederschlagsanomalie für den Herbst bis zum 28.10.2021
Niederschlagsanomalie für den Herbst bis zum 28.10.2021
UBIMET, ZAMG

Mit einer markanten Kaltfront wird eine Entspannung der Lage Anfang nächster Woche erwartet. Am Montag, den Allerheiligen, bleibt es im Osten des Landes bis in die zweite Tageshälfte hinein noch windig und trocken. In der Nacht auf Dienstag überquert von Westen her eine Kaltfront das Land und bringt den langersehnten Regen auch in den Osten Österreichs, bis zu 30 Liter/m² werden bis Dienstagfrüh in der Region Rax/Schneeberg erwartet. Spätestens Montagabend ist also die Feuergefahr gebannt.

Ein Lichtblick zum Schluss: Trotz der angespannten Lage besteht laut Experten die Hoffnung, dass der Schaden am Waldbestand durch die Brände insgesamt gering ausfallen wird. Mittlerweile haben auch die Länder Italien und Deutschland Hilfe zugesagt. Aus den beiden Nachbarstaaten werden zwei Löschflugzeuge aus Italien sowie zwei Spezialhubschrauber aus Deutschland die Einsatzkräfte im Kampf gegen die Flammen unterstützen. 

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS