Österreich-News
Hochwasser-Flutwelle schwappt jetzt Richtung Osten
Der Regen hält zwar weiter an, doch die Behörden können leichte Entwarnung geben. Nun erreichen die Pegel in Salzburg, Linz und Co. hohe Werte.
Im Westen scheint das Schlimmste vorerst überstanden. Die enormen Wassermassen fließen nun über Inn und Donau in den Osten Österreichs ab. In Schärding musste deswegen noch am Abend Zivilschutzalarm ausgerufen werden. Erwartet wird eine Pegelhöhe des Inns von satten sieben Metern, doch der Hochwasserschutz der Altstadt reiche bis neun Meter, heißt es von der Feuerwehr. In Linz werden bei der Donau in weiterer Folge 6,30 Meter Pegelhöhe erwartet, bis 6,80 reicht der Hochwasserschutz.
Trotzdem könne man in Österreich noch keine volle Entwarnung geben, sagt auch Tirols Krisenmanager Elmar Rizzoli im "Ö1-Morgenjournal". Das schnelle Hochfahren von Schutzmaßnahmen habe bei diesem Hochwasser Schlimmeres verhindert. Aber: "Die Gefahr, die von den Flüssen und Gewässern ausgeht, ist nach wie vor hoch."
Sölden isoliert
Mit Ereignissen wie Muren müsse man nun weiterhin rechnen. Außerdem: Der bekannte Ort Sölden ist nach wie vor vom Rest Österreichs abgeschnitten. Für medizinische Notfälle steht ein Hubschrauber bereit.
Was der Grund für diesen starken Regen war? "Durch die ungewöhnliche Hitzewelle der letzten Wochen gepaart mit dem extrem warmen Mittelmeer kann das Italientief jetzt mehr Regen bringen als wir bisher erlebt haben", erklärt ORF-Wetterchef Marcus Wadsak. "Der Grund: Der menschengemachte Klimawandel."
Alarmstufe in Salzburg
In Salzburg rechnen die Behörden mit weiter anhaltendem Regen, die Pegel der meisten Flüsse erreichen mittlerweile aber nur mehr die Meldegrenze. Die Hochwasser-Flutwelle bewegt sich im Bereich zwischen einem 10- und 30-jährlichen Hochwasser. In der Stadt Salzburg wurde kurz vor Mitternacht ein Salzach-Pegel von 7,30 Meter erreicht, womit Alarmstufe 1 ausgelöst wurde. Der Pegel der Salzburger Seen stieg jeweils um 30 bis 40 Zentimeter an.
Der Katastrophenschutz des Landes meldet mit Stand 5 Uhr, dass die Straßenverbindungen ins Großarltal, ins Gasteinertal und bei Schwarzach wieder offen sind. In Rauris-Bucheben ist die Straße noch gesperrt, hier müssen sich die Behörden sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung mit Begehungen – und wenn es das Wetter zulässt per Hubschrauber einen Gesamtüberblick verschaffen. In Niedernsill dürfte das Hochwasser auch die Pinzgauer Lokalbahn wieder getroffen haben und Schäden hinterlassen haben.
Keine Verletzten
Auch im Pongau hat sich die Lage im Laufe der Nacht wieder entspannt, die Pegel der Gasteiner Ache, der Großarler Ache und der Salzach sind zurück gegangen. Das Gasteinertal und das Großarltal sind wieder erreichbar. Insgesamt gibt es derzeit keine Meldungen über verletzte Personen.
Weiterhin gibt es aber im Zugverkehr weitreichende Einschränkungen. Wohl noch bis Mittag ist zwischen Golling und Werfen sowie zwischen Schwarzach und Böckstein kein Verkehr möglich. In Tirol sind die Strecken Schönwies-Imst, Innsbruck-Hötting und die Brennerbahn betroffen.