Oberösterreich
Hochexplosiv! Tonnenweise Kriegsmaterial entschärft
Es sind äußerst gefährliche Überbleibsel aus den Weltkriegen: Das Bundesheer hatte im Vorjahr alle Hände voll zu tun, um Sprengkörper zu entschärfen.
Unter der Erde lauert allerhand Explosives: Fliegerbomben, Panzerfäuste, Handgranaten und Munition. Auch Jahrzehnte nach den Kriegen bergen sie große Gefahren.
Mehr als 31 Tonnen Sprengkörper wurden im vergangenen Jahr in Österreich sichergestellt.
1.000 Einsätze pro Jahr
Rund 1.000 Mal jährlich rücken die Mitarbeiter des Entminungsdienstes aus. Seen und Flüsse zählen ebenso zu den Einsatzgebieten wie Wälder, Städte und alpines Gelände. Gerade dort liegen nach wie vor große Mengen Munition aus dem Ersten Weltkrieg.
Knapp zwei Tonnen der 2022 sichergestellten Sprengkörper entfielen auf Oberösterreich, berichtet das Militärkommando. Das Land rangiert damit bundesweit an dritter Stelle.
So läuft die Entschärfung ab
Nach der Bergung werden die Munitionsteile im gesicherten Zustand zu eigenen Sprengplätzen. Dort vernichten sie die Experten des Bundesheeres.
In Ausnahmefällen ist das nicht möglich. Dann wird die Sprenung gleich an Ort und Stelle durchgeführt.
"Gefahrlose Entsorgung"
Insgesamt 109 Einsätze absolvierten die oberösterreichischen Spezialisten im Vorjahr. Sie standen damit jeden dritten Tag vor der Aufgabe, Relikte "gefahrlos – zumindest für die Bevölkerung – zu entsorgen", so das Bundesheer.
"Durch den leichtfertigen Umgang mit gefundener Munition sind schon viele Menschen zu Schaden gekommen", warnen die Experten.
Sie raten daher, bei einem verdächtigen Fund wie folgt vorzugehen:
Der Entminungsdienst empfiehlt dringend, Abstand zu halten. Zudem muss man dafür sorgen, dass andere Personen und auch Tiere dem Fund nicht zu nahekommen.
Danach sollte so schnell wie möglich die Polizei oder das Bundesheer informiert werden.
Fliegerbombe in der Steiermark gefunden
In Feldkirchen bei Graz hat im Dezember der Fund einer Fliegerbombe für Evakuierungen und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Ein Baggerfahrer hatte das 250 Kilo schwere US-Kriegsrelikt bei Bauarbeiten in der Mur ausgegraben.