Oberösterreich

Hochexplosiv! Tonnenweise Kriegsmaterial entschärft

Es sind äußerst gefährliche Überbleibsel aus den Weltkriegen: Das Bundesheer hatte im Vorjahr alle Hände voll zu tun, um Sprengkörper zu entschärfen.

Tobias Prietzel
Rund 1.000 Mal pro Jahr muss in Österreich der Entminungsdienst ausrücken.
Rund 1.000 Mal pro Jahr muss in Österreich der Entminungsdienst ausrücken.
Bundesheer/Wolfgang Korner

Unter der Erde lauert allerhand Explosives: Fliegerbomben, Panzerfäuste, Handgranaten und Munition. Auch Jahrzehnte nach den Kriegen bergen sie große Gefahren.

Mehr als 31 Tonnen Sprengkörper wurden im vergangenen Jahr in Österreich sichergestellt.

1.000 Einsätze pro Jahr

Rund 1.000 Mal jährlich rücken die Mitarbeiter des Entminungsdienstes aus. Seen und Flüsse zählen ebenso zu den Einsatzgebieten wie Wälder, Städte und alpines Gelände. Gerade dort liegen nach wie vor große Mengen Munition aus dem Ersten Weltkrieg.

Knapp zwei Tonnen der 2022 sichergestellten Sprengkörper entfielen auf Oberösterreich, berichtet das Militärkommando. Das Land rangiert damit bundesweit an dritter Stelle. 

So läuft die Entschärfung ab
Nach der Bergung werden die Munitionsteile im gesicherten Zustand zu eigenen Sprengplätzen. Dort vernichten sie die Experten des Bundesheeres.
In Ausnahmefällen ist das nicht möglich. Dann wird die Sprenung gleich an Ort und Stelle durchgeführt.

"Gefahrlose Entsorgung"

Insgesamt 109 Einsätze absolvierten die oberösterreichischen Spezialisten im Vorjahr. Sie standen damit jeden dritten Tag vor der Aufgabe, Relikte "gefahrlos – zumindest für die Bevölkerung – zu entsorgen", so das Bundesheer.

Die Sprengstoff-Experten sind auch im Wasser unterwegs.
Die Sprengstoff-Experten sind auch im Wasser unterwegs.
Bundesheer/Wolfgang Korner

"Durch den leichtfertigen Umgang mit gefundener Munition sind schon viele Menschen zu Schaden gekommen", warnen die Experten.

Sie raten daher, bei einem verdächtigen Fund wie folgt vorzugehen:

1
Abstand halten

Der Entminungsdienst empfiehlt dringend, Abstand zu halten. Zudem muss man dafür sorgen, dass andere Personen und auch Tiere dem Fund nicht zu nahekommen.

2
Polizei informieren

Danach sollte so schnell wie möglich die Polizei oder das Bundesheer informiert werden.

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