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Hitzedrama: 30 Tonnen tote Karpfen aus Zicksee gefischt

Der burgenländische Zicksee trocknet rasant aus. Der Nachbar des Neusiedler Sees verliert nicht nur Wasser, sondern auch seine tierischen Bewohner.

Robert Cajic
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    Der Zicksee in der Marktgemeinde Sankt Andrä im Seewinkel trocknet rasant aus.
    Der Zicksee in der Marktgemeinde Sankt Andrä im Seewinkel trocknet rasant aus.
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    Die anhaltende Trockenheit setzt nicht nur dem riesigen Neusiedler See mächtig zu. Laut UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann könnte der Steppensee noch in diesem Jahrhundert komplett austrocknen – "Heute" berichtete. Sein weitaus kleinerer Nachbar, der Zicksee im Seewinkel, steht ebenso kurz vor einer Katastrophe, denn: Tonnenweise Karpfen mussten aus dem See evakuiert werden. Ein erheblicher Teil davon schaffte es aber nicht lebend in andere Gewässer.

    Auffüllen nicht möglich

    Wie die "Wiener Zeitung" am Dienstag berichtete, steht das Gewässer kurz vor der Austrocknung. Die normalerweise 120 Hektar große Wasserfläche ist bereits auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Auch im Rest beträgt der Wasserstand nur noch 20 Zentimeter.

    Und an jedem Tag mit Temperaturen über 30 Grad verdunstet ein weiterer Zentimeter ins Nichts. Für die im Zicksee lebenden Fische ist das eine tödliche Katastrophe, der sie ohne Fremdhilfe schutzlos ausgeliefert sind.

    Denn seit Anfang Juni darf auch kein Grundwasser mehr in den Steppensee eingeleitet werden, da auch dessen Pegel unter den dafür zulässigen Minimalstand gefallen ist. "Die Gemeinde darf eine bestimmte Menge dotieren. Wenn ein gewisser Grundwasserpegel erreicht wird, müssen wir abschalten", erläuterte Bürgermeister Andreas Sattler (ÖVP) aus St. Andrä am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA.

    Verein: "Versagen von lokalen Politikern"

    Für den Verein "Plastic Planet" handelte die Politik zu zaghaft. Deshalb müssen nun Tiere leiden – und sterben. Und das tonnenweise. Unmissverständlich stellte Stella Wittmann, Vorstandsvorsitzende des Nachhaltigkeitsvereins, im Gespräch mit "Heute" klar: "Durch eine Fehlentscheidung der lokalen Politiker, kein Wasser ab 1. Juni in den Zicksee, sind jetzt 30 Tonnen Karpfen verendet. Eine Tragödie, die sprachlos macht."

    Vergeblich versuchten Fischer, die Tiere in andere Teiche umzusiedeln. Viele der Fische wurden nur leblos aus dem seichten Zicksee an Land gezogen. Doch nicht nur die Karpfen drohen ihren Lebensraum und ihre Lebensgrundlage zu verlieren: Die nahe des Sees lebenden Störche werden ohne den Zicksee auch nicht lange überleben können.

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