Wintersport
"Historisch!" Walijewa-Skandal hat nun Folgen
Kamila Walijewa war die tragische Figur der Olympischen Winterspiele in Peking. Ihr Auftritt trotz Doping-Gerüchten hat nun weitreichende Folgen.
Die 15-Jährige war als große Favoritin zu den Spielen nach China gereist, lag nach dem Kurzprogramm auch auf Goldkurs, ehe ein positiver Dopingtest der Russin bekannt wurde. Walijewa erstritt sich vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS das Recht, in der Kür anzutreten, verpatzte diese allerdings völlig und rutschte noch auf Rang vier zurück. Unter Tränen verließ das Mädchen schließlich das Eis.
Neues Mindestalter
Bilder, die um die Welt gingen. Und nun weitreichende Folgen haben. Denn der Eiskunstlauf-Weltverband ISU hat beim Kongress im thailändischen Phuket beschlossen, das Mindestalter von aktuell 15 auf 17 Jahre anzuheben.
"Das ist eine sehr historische Entscheidung", sagte Präsident Jan Dijkema nach der Abstimmung. 100 Delegierte votierten für die Anhebung, es gab 16 Gegenstimmen und drei Enthaltungen.
Schrittweise Anhebung
Die Anhebung erfolgt nun schrittweise. Zunächst wird im Sommer 2023 das Mindestalter von 15 auf 16 Jahre angehoben. Stichtag ist jeweils der 1. Juli. Damit sind Läuferinnen bei den Großevents im Winter zumindest 16 Jahre und sechs Monate alt. 2024 erfolgt dann die Anhebung auf 17 Jahre.
Im Eiskunstlaufsport gibt es schon lange Forderungen nach einem Mindestalter für Eisläuferinnen. Schließlich können Mädchen vor der Pubertät noch Dreifach- und Vierfachsprünge zeigen, die nach der Pubertät aufgrund der veränderten Körperstatur kaum noch möglich sind. Hinzu kommt die mentale Komponente, die im Fall Walijewa deutlich wurde.