Science
Hier tobt ein aggressiver Gorilla durch die ISS
Ein viral gegangener Videoclip zeigt, wie ein Gorilla einen Astronauten durch die Raumstation ISS jagt. Allerdings bestand zu keiner Zeit echte Gefahr
Ein Video, das dieser Tage über Twitter viral ging, zeigt einen offenbar wildgewordenen Gorilla, der durch die internationale Raumstation ISS tobt und Astronaut Tim Peake jagt. Gepostet hat den Clip Filmemacher Todd Spence.
Die Aufnahmen, die bereits 2016 entstanden, zeigen aber nicht etwa einen Überfall durch einen extraterrestrischen Menschenaffen, sondern einen witzigen Streich, den sich die Zwillinge Scott und Mark Kelly ausgedacht hatten.
Scott, der zu dieser Zeit gerade fast ein ganzes Jahr im Weltraum verbrachte, hatte mit Hilfe von Mark ein in einem "Fresspaket" verstecktes Affenkostüm an Bord geschmuggelt und zog sich dieses über, um Peake zu erschrecken. Dieser ließ sich – so suggeriert es der Clip – täuschen und flüchtete in Panik vor dem haarigen Angreifer.
Spence irrte sich allerdings in einem Detail, wie "Metro" berichtet – er gab an, damals sei Astronaut Mark Kelly auf der Station gewesen und habe den Anzug getragen. In Tat und Wahrheit war es aber dessen sechs Minuten älterer Zwillingsbruder Scott, ebenfalls Astronaut und heute demokratischer Senator des US-Bundesstaates Arizona. Den Anzug ließ er seinem Bruder über eine Versorgungsrakete zukommen.
Zwillinge als Versuchskaninchen
Scott ist mit 520 Tagen im All der erfahrenste Astronaut der NASA. Er und sein Bruder Mark wurden 2015/2016 im Rahmen der "Twins Study" als Versuchskaninchen für die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper benutzt. Während Scott 340 Tage lang nonstop im Orbit war und dabei rund 5.000 Erdumrundungen absolvierte, wurde Mark auf der Erde beobachtet und es wurden die Unterschiede ermittelt, die auftraten.
In der Tat fand die Studie nach der Landung von Scott einige Unterschiede zwischen den Brüdern, von denen die meisten aber im Laufe von sechs Monaten wieder verschwanden. Ziel war es auch, herauszufinden, wie Astronauten auf einen rund dreimal so langen Flug zum Mars reagieren würden.