"Wilder Roboter" spendet Trost

Nur ein "Blechtrottel" besteht den Kino-"Klima-Test"

"Der wilde Roboter" ist heuer der einzige Oscar-Kandidat, der den sogenannten "Klima-Realitäts-Check" für Filme zum Thema Erderwärmung bestanden hat.
Bernd Watzka
21.02.2025, 16:48

Klima-Inhalte – ja oder nein? Beim "Climate Reality Check" wurde die Sichtbarkeit des Klimawandels in den Filmen der diesjährigen Oscar-Preisverleihung geprüft. Nur der Animationsfilm "Der wilde Roboter" von Universal erfüllte die Anforderungen, wie "The Hollywood Reporter" berichtete.

Messung des Klimawandels auf Leinwand

Inspiriert vom beliebten "Bechdel-Wallace-Test", der die Darstellung von Frauen in Film und Fernsehen misst, ist der "Climate Reality Check" ein einfaches Tool, das den Klimawandel auf der Leinwand messen soll.

Es handelt sich um eine unkomplizierte zweiteilige Bewertung, die erstens fragt, ob der Klimawandel in dem Film vorkommt, und zweitens, ob eine Figur davon weiß.

Zwei Kriterien für Klima-Check

Die Story-Beratungsfirma "Good Energy" hat den Test auf die diesjährigen Oscar-Nominierten angewendet: 30 Spielfilme wurden für die Academy Awards 2025 (2. März) nominiert. 11 der 30 Langfilme erfüllten die beiden Zulassungskriterien des "Climate Reality Check".

Kriterien: Erstens müssen die Geschichten auf der Erde spielen, und zweitens müssen sie jetzt, in der jüngsten Vergangenheit oder in der nahen Zukunft stattfinden. Von diesen 11 Filmen hat nur einer den Test bestanden: "Der wilde Roboter".

Klima-Thema auch bei "Flow" und "Dune 2"

Obwohl zahlreiche Filme die Testkriterien nicht erfüllten, zeigten sich die Tester von "Good Energy "begeistert", mehrere andere Oscar-nominierte Filme zu sehen, die kritische Klimathemen behandeln – darunter "Flow", "Planet der Affen: New Kingdom" und "Dune 2".

Man könne nun "mit Sicherheit sagen, dass wir die Ära hinter uns gelassen haben, in der der Klimawandel im Film nur Superhelden, Ökoterroristen und nervigen Nachbarn" vorbehalten war, heißt es.

Sinnsuche in der Klimakrise

"Nach einem erschütternden Jahr, in dem wir alle die Klimakrise erlebt haben, brauchen wir dringend mehr Geschichten, die uns helfen, angesichts dieser Krise Sinn und Mut zu finden", so Anna Jane Joyner von "Good Energy". "Der wilde Roboter" sei eine "bezaubernde Darstellung des Lebens im Zeitalter des Klimawandels", so Joyner.

Roboter freundet sich mit Tieren an

Warum geht es in "Der wilde Roboter"? Rozzum 7134, kurz Roz, strandet auf einer unbewohnten Insel. Da es dort keine Menschen gibt, freundet er sich mit den Tieren der Insel an. Der Roboter hilft vor allem seinem Freund, Küken Brightbill, in der rauen Umgebung zu überleben. Dabei lernt der Blechmann, sich in die Tierwelt zu integrieren.

Wird Klima-Realität im Kino abgebildet?

Der "Climate Reality Check" wurde erstmals 2024 veröffentlicht und soll ein Tool für die Unterhaltungsindustrie sein, mit dem sie ihre Geschichten bewerten können. Forscher sollen mit dem Check messen, ob Klima-Darstellungen in Geschichten vorhanden sind. Das Publikum könne überprüfen, ob Hollywood seine (Klima-)Realität auf der Leinwand darstellt.

Der Klima-Check sei, so die Macher, in Absprache mit mehr als 200 Autoren, Fernsehmachern, Film-Führungskräften und Kommunikationsexperten entwickelt worden.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 21.02.2025, 18:00, 21.02.2025, 16:48
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