Österreich
Herrl betrunken: Stafford fiel Hund und Frau an
Wieder blutiges Drama mit einem Hund, diesmal im nö. Weinviertel: Ein Stafford Terrier biss eine Mischlingshündin fast tot, verletzte eine Frau.
Tragische Biss-Attacke, diesmal in Wilfersdorf (Mistelbach): Eine Wienerin (63) mit Zweitwohnsitz im Weinviertel war mit der süßen und schon etwas betagteren Schäfermischlingsdame "Solana" kurz nach 23 Uhr einen Sprung Gassi.
„Aus dem Nichts stürzte ein viel zu weit angeleinter Stafford herbei, verbiss sich in Solana. Der Besitzer des Hundes wollte zwar sofort helfen, torkelte herbei, fiel um, konnte nicht mehr aufstehen. Meine Mutter ging dazwischen, kämpfte mit dem Stafford und um Solana, wurde dabei gebissen und stürzte zu Boden. Sie wurde an der Hand (Anm.: Biss) und am Knie (Anm.: Sturz) verletzt", so die verärgerte Tochter zu „Heute".
Solanas Zustand kritisch
Solana ringt jetzt mit dem Tod, liegt in der Tierklinik Breitensee, die 63-Jährige erstattete Anzeige bei der Exekutive. Da sie kaum Daten vom Staffordbesitzer hatte, konnte die Polizei den Mann nicht sofort ausforschen. "Der Mann, der offensichtlich alkoholisiert war, wurde erst ein, zwei Tage nach dem Bissunfall einvernommen. Natürlich war da ein Alkoholtest sinnlos", so die Wienerin.
Frau fordert Trainings für Hundebesitzer
„Ich fordere regelmäßige Trainings, weil selbst eine 0,5-Promille-Grenze hätte in diesem Fall wenig gebracht. Derartige Vorfälle haben zukünftig zur Folge, dass Listenhunde immer mehr in Verruf geraten, wobei doch die Schuld und die Verantwortung klar beim Besitzer liegt, da derartige Listenhunde kein Aggressionsverhalten genetisch vorweisen. Es ist höchste Zeit hier endlich entsprechende Maßnahmen für Besitzer zu setzen, vor allem auch zum Schutz der Hunde", meint die Tochter gegenüber "Heute".
Übrigens: Aktuell kämpft Solana noch immer ums Überleben in der Tierklinik Breitensee (Stand Donnerstag 17.30 Uhr).
Debatte um Gesetze
Erst kürzlich kam es, wie mehrmals berichtet, zu einem Drama in Wien: Der einjährige Waris wurde von einem Rottweiler angefallen und in den Kopf gebissen. Nach tagelangem Überlebenskampf, starb der herzige Bub an den Folgen seiner Verletzungen. Die Besitzerin des Hundes war zum Zeitpunkt der Attacke alkoholisiert – mehr dazu hier. In Wien will man als Konsequenz nun die Haltebedingungen für so genannte Listenhunde massiv verschärfen.
Auch in NÖ heizte der Fall eine Debatte um eine generelle Beißkorbpflicht an – "Heute" berichtete hier.
Geteilte Meinung innerhalb der FPÖ
Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) möchte im Rahmen eines runden Tisches mit den Landestierschutzreferenten Maßnahmen finden. Am Donnerstag forderte ihr Parteikollege und niederösterreichischer Landesrat Gottfried Waldhäusl eine generelle Beißkorbpflicht in seinem Bundesland. Für Waldhäusl ist eine breite Diskussion darüber notwendig, welche Hunde ab welcher Körpergröße an welchen Plätzen Maulkorb tragen müssen.
Dass diese Meinung in der FPÖ nicht mehrheitsfähig ist, machte im Anschluss FPÖ-Bundestierschutzbeauftragte Philippa Strache klar: Sie sprach sich in einer Aussendung gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht für alle Hunde aus. Für sie ist „das Hauptproblem, dass sich einige Hundehalter zu wenig mit ihrem Tier auseinandersetzen und sich damit ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Hier müssen wir ansetzen." Wenig später postete ihr Ehemann, Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, ein Bild von sich mit Hund auf Twitter zum Welttierschutztag. Der Text dazu: „Unsere treuen Seelen." (Lie)